Martin Compart


ZU UNRECHT VERGESSENE SONGS by Martin Compart
29. September 2023, 3:15 pm
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Jochen König schreibt… by Martin Compart
21. September 2023, 7:56 pm
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…jetzt auch regelmäßig für die „Gazette“ des Polar-Verlages.

Das e-Magazin kann man kostenfrei bestellen unter kontakt@polar-verlag.de .

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ALEXANDER PREUSSE ÜBER „DIE NACHT DER KRANKEN HUNDE“ by Martin Compart
16. September 2023, 8:41 am
Filed under: adg, Elsinor Verlag | Schlagwörter: , ,

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PAUL THEROUX ALS TV-SERIE by Martin Compart


Frei nach Lenin illustriert Apple mit MOSKITO KÜSTE die Binsenweisheit: „Kapitalisten verkaufen noch den Strick, an dem man sie aufknüpft.“ Denn die beiden Protagonisten der TV-Serie sind amerikanische Aussteiger, ehemalige Öko-Terroristen und – das Schlimmste von allem! – Konsumverweigerer.
Nach der zweiten Staffel dieser Ausnahmeserie ist den Entscheidungsträgern wohl klar geworden, wie sehr das Apple-Programm Donald Trump und seine Analphabeten verärgern könnte. Und so wurde die 3. Season mutig abgesagt.

Zurück bleiben 17 Folgen einer der interessantesten neueren Serien.

Die folgenden Zitate stammen aus verschiedenen amerikanischen Zeitungen der letzten zwei Jahre, in denen Interviews mit dem Autor veröffentlicht wurden.

Die Serie wurde inspiriert von einem Roman des amerikanischen Reiseschriftstellers und Romancier Paul Theroux, der bisher um die 60 Bücher veröffentlicht hat. Seinen Fans, zu denen ich mich seit langem zähle, gilt er seit langem als einer der originellsten und besten Autoren seiner Generation.

THE MOSQUITO COAST erschien 1981 und ist wohl sein erfolgreichster Roman, der 1986 von Peter Weir mit Harrison Ford und Helen Mirren verfilmt wurde (drei weitere Romane von ihm wurden ebenfalls verfilmt: SAINT JACK, DOCTER SLAUGHTER, KOWLOON TONG). Seit seinem Erscheinen ist das Buch in der englischsprachigen Welt ununterbrochen nachgedruckt. Es ist ein moderner Klassiker, der während der Apartheid in Südafrika verboten war.

Ich hatte gerade die Arbeit an `The Old Patagonian Express´ beendet. Während eines Teils der Reportage war ich von San José, der Hauptstadt Costa Ricas, nach Puerto:Limon an der Karibikküste des Landes gereist. Ich hatte über ein Buch über Schiffbrüchige nachgedacht. Und als ich Limon sah, dachte ich: Das ist der perfekte Ort für eine Familie von Schiffbrüchigen, die hier landen. Aber warum sollten sie hierhergekommen sein?

Ich habe das Buch 1979 begonnen, und in den späten 1970er Jahren gab es tatsächlich Amerikaner, die so dachten wie mein Protagonist. In dem Buch geht Allie, ein Erfinder, der das moderne Leben gründlich satt hat und überzeugt ist, dass der nächste Weltkrieg unmittelbar bevorsteht, mit seiner Familie von Massachusetts nach Honduras, wo er versucht, eine selbst ernannte Utopie zu schaffen.
Eine der Inspirationen für dieses Buch war Jim Jones. Erinnern Sie sich an ihn? Mitte bis Ende der 70er Jahre versuchte Jones, in Guyana eine Utopie zu schaffen. Er hatte Ideen, und es endete in einem Massenselbstmord, einem der schrecklichsten Ereignisse meines Lebens. Mehr als 900 Menschen starben. Aber während sie es bauten, bauten sie Pflanzen an und versuchten, eine Gesellschaft zu schaffen, die gleichberechtigt und farbenblind war und all das. Das war ein Idealist, der wirklich eine Schraube locker hatte. Was Jim Jones getan hat, konnte ich nirgendwo sonst in der Geschichte finden, wo jemand seine Herde in diesen Dschungel geführt hat. Sie schaffen eine Gesellschaft, sie bauen, sie haben Gott, sie haben Häuser, sie haben Essen, reden, singen Lieder. Und alles endet mit einem Massenselbstmord. Das war für mich eine amerikanische Tragödie. Allie ist nicht wahnsinnig oder paranoid. Er ist ein Mensch.

Das Fazit des Buches lautet: Man kann keine Mauer um die Utopie errichten, die man aufgebaut hat, und die Leute von außen dringen in sie ein. Das ist im Buch und im Film passiert, und wenn es eine dritte Staffel geben sollte, würde es darum gehen, dass Leute von außen eindringen.“

Trotzdem muss man Allie soziopathische Züge bescheinigen. Justin Theroux spielt ihn charismatisch und enttarnt dabei auch seine heuchlerische Seite. Und wieso das erneute Interesse an Aussteigern und Staatsfeinden?

„Während der Trump-Jahre sprachen die Leute davon, dass sie nach Kanada oder Neuseeland ziehen wollten. Rechter Nativismus war lange Teil der amerikanischen Szene und ist es immer noch, angeheizt durch die Darstellung von Einwanderergruppen als subversiv, illoyal oder einfach nur seltsam. Japanische Exporte und Übernahmen wurden durch chinesische ersetzt. Es gibt jetzt Menschen, die das große amerikanische Experiment in Frage stellen. Menschen, die gegen die Regierung sind. Und am Ende ist es eine einfache und verständliche Geschichte. Ein Mann beschließt, wegzugehen, nimmt seine Familie mit, sie bauen etwas auf, und dann geht es schief. Es ist eine Geschichte über das Scheitern und das Überleben.
Die gesamten Vereinigten Staaten sind voll von schlecht bezahlten Arbeitsmigranten. Sie sind die Menschen, die Donald Trump hasst und für Kriminelle hält. Aber in Wirklichkeit produzieren sie unsere Lebensmittel.

Ich habe es so sehr gehasst, dass Trump Mexikaner und Gastarbeiter verunglimpft und sie als schlecht, entbehrlich und kriminell darstellt, dass ich vor drei Jahren das Schreiben von `Under the Wave at Waimea´ abgebrochen und auf Eis gelegt habe, um nach Mexiko zu gehen und über das Land zu schreiben.

Dann interessierte sich die Produktionsfirma Freemantle für den Stoff und verkaufte das Konzept an Apple TV. Paul Therouxs Neffe Justin bekam die Hauptrolle neben der Australierin Melissa George, die seine Frau spielt.

Als Showrunner holte man den Briten Neil Cross (LUTHER u.a.). Er schrieb das Konzept und die ersten Bücher.

„Neil Cross ist sehr gut. Er ist auch Romanautor, und er hat mir erzählt, dass er meine Bücher seit seiner Jugend liest. Ich habe das Drehbuch gelesen, ein paar Vorschläge gemacht, aber im Grunde habe ich es nur genehmigt. Es war seine Entscheidung und die seines Teams, Allies Reiseziel von Honduras nach Mexiko zu verlegen, und ich denke, das ist eine großartige Entscheidung.“

Die Serie wurde in Mexico City, Guadalajara, Zapopan, Puerto Vallarta,und Riviera Nyarit gedreht. Ein Kritiker bezeichnete die Serie als Mischung aus mexikanischem narco-noir im Vordergrund und amerikanischem Verschwörungsthriller als Hintergrund.
Als hätte Robert Stone Paul Theroux überarbeitet.

„Die Idee, dass die Familie auf der Flucht vor dem FBI ist, ist großartig für eine Serie. Bei einem Film ist das etwas anderes. Ich glaube, dass Serien den Büchern treuer sind als Filme. Eine Fernsehserie ist eine sehr literarische Form, weil sie aus mehreren Teilen besteht. Ein Film kann das nicht. Ein Film kapselt sich ein und lässt viel weg, aber die Details, die man in einem Roman findet, kann man in einer Serie weiter ausarbeiten. Das ist eigentlich das Schöne an einer Serie. Ich war ausführender Produzent, also bei jeder Folge involviert, aber ich war trotzdem gespannt, was passieren würde. Die Autoren und Regisseure haben großartige Arbeit geleistet, und die Schauspieler sind fantastisch.“

Besonders die beiden weiblichen Hauptdarstellerinnen beeindrucken. Wieder mal stellt sich die Frage, wieso Melissa George nicht längst ein Superstar ist. Wie einst George Clooney oder Don Johnson gilt sie als Flop-Garant.
Im Roman und im Film war Allies Frau nur „Mutter“. Margo (Melissa George) hat eine Vergangenheit als Öko-Terroristin. Margo war an einer Verschwörung zur Sprengung eines Regierungsgebäudes beteiligt.

Überhaupt ist der gesamte cast dieser Ausnahme-Serie sensationell.

Theroux würdigt ihre und Neil Cross´ Arbeit:

„Eines der Dinge, die ich an der Serie liebe, ist Margo. Ich habe keine glaubwürdige Frau erschaffen, als ich das Buch geschrieben habe. Ich war besessen von Allie. Aber die Leute, die die Fernsehserie gemacht haben, haben eine Frau mit großem Feingefühl und großer Stärke erschaffen, ein Gegenpol zu Allie. Ich hatte das nicht im Buch. Ich wünschte, ich hätte es getan, aber eine Fernsehserie ist eine zweite Chance. Als Autor von Romanen habe ich immer gedacht, dass Filme oder das Fernsehen uns die zweite Chance geben, die uns das Leben verwehrt.“

Cross weiß, wie man TV-Serien strukturiert: Die Charaktere sind größtenteils dieselben, wurden aber aktualisiert und ein wenig ausgebaut. Und er lässt jede Folge mit einem klassischen cliff-hanger enden.

„Ich hoffe, die Serie wirft Fragen auf, die Allie Fox stellt – über den Niedergang der amerikanischen Industrie, die Korruption der Populärkultur, die Ausbeutung der Unterschicht, die Arroganz der Regierungen, den Missbrauch von Macht und Ungerechtigkeit im Allgemeinen. Ein Grund dafür, dass diese Geschichte 40 Jahre später noch immer aktuell ist, liegt darin, dass das, was ich in den späten 1970er Jahren sah, sich wiederholt. Wir haben unsere Probleme nicht gelöst – nicht die Bürgerrechte, nicht unser Rechtssystem.“

Moskito-Küste zeigt auch die Notlagen gefährdeter Gemeinschaften. Sie erzählt von illegalen Grenzübertritten, „erweiterten Verhörmethoden“ und der Verzweiflung der Menschen, die vor der Gewalt der Kartelle und der Armut fliehen, für eine Chance auf den „amerikanischen Traum“, der für die Protagonisten längst als Alptraum enttarnt ist.

Sie hat Anklänge an die Serien des neuen Streaming Genies Taylor Sheridan, der nach Filmen wie „Sicario“ und „Wind Rive“ mit seinen Yellowstone-Serien das schwarze Herz der USA beleuchtet.

Es braucht schon den begrenzten Verstand der Verantwortlichen von Apple tv um so eine bahnbrechende Serie produzieren zu lassen um sie dann vorschnell zu killen. Denn die Serie – das sage ich wahrlich ungern – ist besser als Buch oder Film.




ENDLICH! Hackney Diamonds by Martin Compart
7. September 2023, 10:48 am
Filed under: Rolling Stones | Schlagwörter:


Now (THEY) she gets her kicks in Stepney
Not in Knightsbridge anymore



DER DUMME JENS ERKLÄRT DEM KAPITAL DEN KRIEG: by Martin Compart

„Wer arbeitet, muss mehr haben als der, der nicht arbeitet“, sagte Spahn der „Bild“-Zeitung.

Ein Idiot als Hoffnungsträger für den Klassenkampf?

Will die CDU jetzt Leuten mit leistungslosem Einkommen, wie Erben und von Kapitalerträgen lebenden Millionären, an den Kragen? Aber da ist zum Glück die Ampel vor!