Filed under: ORGANISIERTE KRIMINALITÄT, Politik & Geschichte, Rauschgift, Sekundärliteratur, Waffenhandel | Schlagwörter: British Empire, Empire of Crimr, Gangster, OK, Tim Newark, True Crime
Tim Newark: Empire of Crime: Organised Crime in the British Empire
Mainstream Publishing, Edinburgh, 2011, 272 Seiten. Neuauflage 2018.
Über das britische Empire wurden und werden ganze Bibliotheken geschrieben. In den historischen Aufarbeitungen sollte es kaum noch blinde Flecken geben – sollte man meinen. Aber ein Aspekt ist mir begegnet, der lediglich in Fußnoten behandelt wird und m.W. bisher nie umfassend untersucht wurde: das organisierte Verbrechen innerhalb des britischen Empires. Und hier ist nicht gemeint, dass das Empire auf Raub und Drogenhandel begründet wurde (übrigens der skrupelloseste Drogenhandel der Weltgeschichte; dagegen erscheinen mexikanische Kartelle wie Straßen banden).
Der Autor ist Journalist, war 17 Jahre Herausgeber der Military Illustrated und für zahlreiche Fernsehdokumentationen verantwortlich, für BBC und History Channel. Er schrieb u.a. Bücher über Lucky Luciano und die Mafia-Kriege.
Dieses Buch ist weniger eine wissenschaftliche Untersuchung als ein detailreicher Report, was den Erkenntnishorizont keinesfalls schmälert. Kein anderes mir bekanntes Buch zeigt ein so globales Bild der organisierten Kriminalität in der ersten Hälfte des 20.Jahrhunderts.
Als Ausgangspunkt wählte Newark das Jahr 1908, was Sinn macht. Denn in diesem Jahr beschloss die Regierung des Empires seinen offiziellen Opiumhandel mit China einzustellen. „Das größte Geschenk des Empires an das organisierte Verbrechen“, meint der Autor, denn über Nacht stiegen die Preise und sorgten für Entwicklungen im internationalen Rauschgifthandel, die bis heute anhalten (inzwischen hat die kapitalistische Kriminalität eine Dimension erreicht, dass kaum eine Volkswirtschaft ohne sie auskommt; von Banken und Hedgefonds ganz zu schweigen).
Newark begleitet das Empire über die verschiedenen Kontinente durch die Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts bis zum „Wind of Change“, der Auflösung der Kolonien.
Das führt auch zu einigen bestreitbaren Thesen: So scheint es doch zumindest fragwürdig, die kenianische Aufstandsbewegung der Mau-Mau vornehmlich der organisierten Kriminalität zuzuschlagen.
Das Spektrum ist weit. Newark thematisiert die übelsten Hot Spots (auch mit den jeweiligen historischen und zeitgeschichtlichen Bezügen), von Kairo bis Macao, Organisationen (wie die unvermeidbaren Triaden oder den nigerianischen Leopardenmenschen) und natürlich den Kämpfern gegen die Kriminalität (wie etwa den zu Unrecht wenig bekannten „Russell Pascha“).
Das Buch hält viel überraschendes bereit. So nennt Newark die Paschtunen, die die Nord-West-Grenze nach Afghanistan mit Überfällen überzogen, „they were one of the largest and most aggressive group of organized crime in the world.“ Da stecken den Briten ihre verlorenen Afghanistan-Feldzüge noch in den Knochen.
Natürlich wird auch Großohr-Tu, der legendäre Gangsterboss von Shanghai und Chef der Greengang-Triade, gewürdigt. Ihm wurde in den 1920ern von dem späteren Gründer des national-chinesischen Staates Taiwan, Generalissimus Tsiang Kai-Check, das Opiummonopol zugestanden. Gegen Hilfe im Kampf gegen die Kommunisten. Auf dem Höhepunkt seiner Macht besuchten Tu, wie man hier erfährt, sogar die britischen Schriftsteller W.H. Auden und Christopher Isherwood.
Unter den vielen kuriosen Geschichten findet sich auch die über den Generalgouverneur von Hongkong, der zum Großdealer wurde. Während einer Flüchtlingswelle in die Kronkolonie kaufte er alle indischen Opiumvorräte auf, um die ankommenden Süchtigen preisgünstig zu versorgen, damit die Triaden nicht durch Preiserhöhungen von ihrem Elend noch zusätzlich profitierten.
Gegenüber dem Tower liegt die HMS BELFAST als dem Imperial War Museum zugeordnetes Museumsschiff. Noch auf seiner letzten Fahrt, 1962, fand man an Bord dank eines Tipps eine große Menge Opium, die Triaden frech mit der Royal Navy nach San Francisco schmuggeln wollten. Wie oft die Navy unbewusst als Muli gearbeitet haben dürfte, mag die Admiralität wohl gar nicht wissen mögen.
Filed under: Conspiracy, Donald Trump, Ekelige Politiker, Essen & Trinken, ORGANISIERTE KRIMINALITÄT, Parasiten, Politik & Geschichte, Waffenhandel | Schlagwörter: Bill Clinton, Grundschulwissen, Kapitalismus, Rohstoffbörsen, Sprkulanten
Wie die Finanzmärkte Kriege verursachen und uns „Flüchtlingskrisen“ bescheren.
Der gesamtgesellschaftliche Wert eines Investmentbankers liegt irgendwo zwischen Kinderschändern und leider vorerst nicht guillotinierten Feudaladeligen.
PERVERSIONEN OHNE ENDE:
Gegen diese Typen sind Mafiosi Ehrenmänner.
Filed under: Politik & Geschichte, Porträt, Rezensionen, TV, Waffenhandel | Schlagwörter: ARTE, Arte Doku, öffentlich-rechtliches Fernsehen, Kashoggi, Naher Osten, Qatar, Robert Fisk, Saudi-Arabien, TV, USA, Vereinigte Arabische Emirate
Es gibt sie tatsächlich: Sternstunden des deutschen Fernsehens! Zumeist auf ARTE ausgestrahlt, Am 18.Februar 2020 überflügelte der Sender mit einem langen Themenabend über die Mord- und Folterstaaten der Monarchien am Persischen Golf fast sich selbst! Die Beiträge sind noch in der ARTE-Mediathek abrufbar.
Los ging es mit der zweiteiligen FRONTLINE-Dokumentation MORD IM KONSULAT von Martin Smith und Linda Hirsch. Anhand der Spurensuche im Fall der Ermordung des Journalisten Kashoggi analysiert der Beitrag auch die Entwicklung des saudischen Despoten Mohammed bin Salman zum Schreckensherrscher. Auch die sowohl dämliche wie undurchsichtige Rolle, die Trump bei oder gar zur Ermordung Kashoggis gespielt hat und haben könnte, wird erwähnt. Die Komplizenschaft der USA mit Folterregimen ist ja längst Folklore.
Eine Doku wie ein guter Thriller.

Fisk in 2001 after being beaten by Afghan refugees. He absolved his attackers of all blame claiming ‚their brutality was just a product of others‘
Zum Abschluss gab es die Wiederholung der französischen Dokumentation WÜSTE PRINZENSPIELE – DER NEUE GOLFKRIEG über die Rivalität zwischen Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten mit Qatar– angelegt von drei psychopathischen Milliardenerben.
Nach diesem Themenabend weiß man mehr über die Kriege und Krisen des Nahen Osten. Und dass die wahren Verursacher Europäer und Amerikaner waren und ihre Heloten den durch Rohstoffinteressen bestimmten Einflüssen langsam aber sicher entwachsen (auch wenn MbS Bündnisse mit Israel schließt, damit die USA weiterhin dulden, dass er seine Bevölkerung tyrannisiert und Terror-Organisationen unterstützt).
Für so einen Themenabend verzeiht man ARTE wieder jeden subjektiv empfundenen Unsinn, der häufig das Programm bestimmt. Da akzeptiert man dann auch den Gebührenzwang, denn niemals werden kommerzielle Sender diese Form der Aufklärung betreiben.
Das wäre ja gegen ihre Religion.
P.S.: Als welche Gefahr das öffentlich-rechtliche Fernsehen wahr genommen wird, sieht man aktuell in Großbritannien, wo Boris Johnson mit einer neuen Strategie die BBC sabotiert. Auch bei uns hassen und fürchten falsche Propheten wie Orban, Trump oder Johnson die unabhängige Pressefreiheit.
Filed under: Conspiracy, DOUGLAS E. WINTER, Krimis,die man gelesen haben sollte, Noir, Rezensionen, thriller, Waffenhandel | Schlagwörter: DOUGLAS E. WINTER, Jim Thompson, Luzifer Verlag, Noir, Run, Thriller
Ein illegaler Waffendeal.
Ein Attentat.
Und ein Bauernopfer, das zwischen alle Fronten gerät.
Burdon Lane lebt den Amerikanischen Traum. Sein Job ist es, regelmäßig Waffen dorthin zu liefern, wo sie gebraucht werden – in jene amerikanischen Problemviertel, in denen sich die Bewohner mit besonderer Regelmäßigkeit gegenseitig erschießen und wo die Behörden gern eine Auge zudrücken. Ziel seiner jüngsten Lieferung ist es, zwei verfeindete Straßengangs in Harlem zu bewaffnen. Das System ist erprobt und todsicher. Was Burdon jedoch nicht weiß: Die Regierung hat bei diesem Deal ihre Hände im Spiel. Und was die Behörden nicht wissen: Der Deal ist nur ein Vorwand für einen weitaus perfideren Plan.
Als der Deal platzt, bricht die Hölle los. Plötzlich erschießen die Waffenhändler ihre eigenen Leute, die Cops scheinen keine echten Cops zu sein, und als sich der Pulverdampf verzieht, ist Burdon Lane plötzlich auf der Flucht – vor seinen Auftraggebern, den Feds, und so ziemlich jedem Cop entlang der Ostküste. Mit zwei Millionen Dollar, einem ungewöhnlichen Verbündeten, und jeder Menge Waffen.
RUN – SEIN LETZER DEAL
Luzifer Verlag, 2018.
350 Seiten;7,99 € (eBook) – 13,95 € (sehr schöne Klappbroschur)
ISBN: 978-3-95835-284-1
Aus dem Amerikanischen von Peter Mehler
https://luzifer.press/produkt-kategorie/thriller/
„Es mag seltsam klingen, aber mit diesem Titel ist für mich die Messlatte für alle weiteren in diesem Jahr noch erscheinenden Hardboiled-Noir-Thriller um einiges nach oben gerutscht. Lange keinen stilistisch oder inhaltlich so konsequent durchexerzierten Actionthriller mehr gelesen“, kommentiert Jörg K, den Roman RUN von Douglas E. Winter bei AMAZON.
Ich kann mich ihm nur anschließen.
Douglas E. Winter, geboren 1950, ist hauptberuflich Anwalt in Washington und hat sich seit Jahrzehnten als Kritiker, Essayist und Anthologist für Weird Fiction profiliert. Außerdem schrieb er Biographien über Stephen King und Clive Barker und Kurzgeschichten, deren stilistisches Bewusstsein auffällig war.
Leider ist RUN sein bisher einziger Roman.
Er ist Partner in the international ausgerichteten Kanzlei Byran Cave und lebt in Oakton, Virginia. In einem Interview (in LOST SOULS), kurz vor der Veröffentlichung von RUN, sagte er: über sein Schreiben, mit dem er bereits als Kind begonnen hatte:
„I would create stories about very fantastic things because those were the things that appealed to me. They served as an escape, to a certain extent, and also, just a way of expressing those things inside that were my peculiar way of looking at the world. I’m literally putting the finishing touches on a novel. It’s called RUN.
I’ve been writing this book for a couple of years. It’s finished but I’m still.noodling the last three chapters. I’m an unrepentant editor and reviser… I I’ve written it without a safety net — without a contract. Something I haven’t done for 15 years. It was a wonderful and yet very anxious experience. I wrote the first half and then polished the hell out of it, put it into what I consider to be final form, and sent it to my agent just to make sure I was going down the right path. He thought I was doing all right, so that made it much easier to devote time to doing the second half, and doing it right… I think most people would consider the book to be a criminal suspense novel or a thriller. It concerns gun running, it concerns gangs, it concerns the problem of guns. The meaning weapons have in our current culture. It’s very violent and very ugly. Horrific as I said. I think it’s funny and my wife thinks it’s funny as well. It’s set in what I think is a very real world. It’s a world in which there aren’t good guys and bad guys — as my agent says, there are just bad guys and worse guys. And I think that’s appropriate based on what I’m trying to say in this particular book.”
Der Roman ist in der ersten Person Präsenz aus der Perspektive des Protagonisten Burdon Lane geschrieben. Manchmal strömt es als stream-of-consciousness aus ihm heraus und gibt dem Leser authentischen Einblick in seine Welt (Kerouac lässt grüßen), seine Gefühle und seinen Noir-Code.
Die Story spielt innerhalb von 24 Stunden und legt ein rasantes Tempo vor, die dem Leser einsaugt und unmittelbar teilhaben lässt. Winter beschleunigt suggestiv bis zum blutigen Finale und macht RUN zu einem Noir-Thriller der Extraklasse, zu einem frühen Genreklassiker des 21.Jahrhundert (die Originalausgabe erschien bereits 2000; ich habe den Roman seitdem in meiner Bibliothek und nicht mehr damit gerechnet, dass ein deutscher Verlag ihn veröffentlichen wird).
Weird Fiction-Experte Hank Wagner fand folgende Vergleiche: „Traces of Donald Westlake/Richard Stark, James Ellroy, Jim Carroll, William Goldman, Donald Goines, Quentin Tarantino and John Woo are evident, all filtered through Winter’s unique sensibilities. As such, the book transcends those influences. Winter delivers an explosive tale of loyalty and betrayal, one which simultaneously honors and elevates the thriller genre.” Der eigenwillige Ton, in dem Lane über seine Welt berichtet, erinnert auch an Jim Thompson-Erzähler, die nicht Lou Ford sind. Ich finde diese Erzählerstimme faszinierend, glaubhaft und höchst kunstvoll. Für Leser, die sie nicht mögen, sich nicht auf sie einlassen wollen oder können, taugt das Buch nicht, denn es steht und fällt mit seinem Sound.
Die Fluchtgeschichte packt einen und lässt nicht mehr los. Schließlich hat man nach anfänglichen Schwierigkeiten zumindest Empathie für den „Helden“. Und der atemlose Thrill der Hetzjagd integriert sich organisch in die düstere Welt, die uns Winter vorführt. Bevölkert ist diese Welt von ebenso glaubhaften wie unangenehmen Personen, denen der Autor aber nicht ihre Menschlichkeit nimmt. Außerdem strotzt das Buch vor Fach- und Insiderwissen, aus denen sich für die Handlung immer neue Twists entwickeln.
2011 war eine Verfilmung durch die Gotham Group mit Lindsey Williams als Producer und John Cusack als Hauptdarsteller im Gespräch. Daraus ist bisher nichts geworden, deutet aber darauf hin, dass die Filmrechte blockiert sind.
Der Roman hat in seiner Gesamtheit eine völlig eigene Stimme und gehört in den Kanon der großen Noir-Thriller.
Mark Timlin ist absolut zuzustimmen, wenn er sagt: »RUN ist zweifellos einer der besten Romane über Gewalt, die ich je gelesen habe … Bei Winter sitzt jedes Wort, und selbst wenn er nie wieder etwas zu Papier bringen sollte, hat er sich damit selbst eine Nische zwischen den besten Kriminalautoren dieser oder jeder anderen Generation geschaffen.« [im Independent on Sunday]
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EINER TUT WENIGSTENS WAS! Jetzt aber was ganz anderes:
aus DIE WELT vom 19.10.15:
Deutschland exportiert deutlich mehr Waffen
Wirtschaftsminister Gabriel wollte Rüstungsausfuhren restriktiver handhaben. Doch die Zahl der Waffenexporte stieg im ersten Halbjahr 2015 an.
Die Waffenexporte aus Deutschland sind im ersten Halbjahr 2015 deutlich gestiegen. In den ersten sechs Monaten dieses Jahres genehmigte die Bundesregierung Rüstungsausfuhren im Wert von 3,5 Milliarden Euro. Dies geht aus dem Zwischenbericht der Bundesregierung hervor, den das Bundeskabinett am Mittwoch beschließen will und der der „Welt“ vorliegt.
Die sogenannten Einzelausfuhrgenehmigungen lagen damit in den ersten sechs Monaten dieses Jahres fast so hoch wie im Gesamtjahr 2014 (Link: http://www.welt.de/142957771) . Im vergangenen Jahr hatte die Bundesregierung insgesamt Einzelausfuhrgenehmigungen im Wert von 3,97 Milliarden Euro grünes Licht erteilt. Im ersten Halbjahr 2014 hatte der Wert der genehmigten Ausfuhren noch 2,2 Milliarden Euro betragen.
An Drittländer, also Staaten außerhalb der Nato oder EU, wurden in den ersten sechs Monaten 2015 Einzelausfuhrgenehmigungen im Wert von 1,67 Milliarden Euro erteilt. Dies ist ebenfalls ein Anstieg gegenüber dem Vorjahr als Ausfuhren an Nichtbündnispartner im Wert von 1,42 Milliarden Euro durchgewinkt wurden.
Die Bundesregierung sieht keinen Anlass zur Besorgnis hinsichtlich der gestiegenen Lieferungen in Drittstaaten.“
-Die Griechen driften nach links (Ungarn wird folgen) und beginnen den Anfang vom Ende der EU!
– Debile zahnlose Amerikaner unterstützen Tea-Party und den nächsten US-Präsidenten: „Freiheit für zahnlose Gebisse.“
– Mützen-Dirk (neuer Pressesprecher von Rhein Metall) sagt:“ Selbstverständlich übernehmen Rhein-Metall und Krauss-Maffei die Kosten für alle Kriegsflüchtlinge. Wir haben uns ja intensiv darum bemüht, sie dazu zu machen.“
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Kann man diese dumpfen Joy-Stick-Virtuosen überhaupt noch Soldaten nennen?
Sie sitzen tausende von Kilometern entfernt vom Einsatzort, starren auf Bildschirme und lotsen ihre Bomben über unbemannte Flugobjekte vorzugsweise auf Kollateralschäden. Während sie sich gegenseitig am Arsch rumspielen, verbreiten sie Angst und Schrecken in Ländern und auf Kontinenten, von denen sie dank ihrer mangelhaften Schulbildung noch nie gehört haben. Hätten sie auch noch Ton, würden sie sich begeistert an dem Winseln gequälter Menschen erfreuen. Ihre größten Erfolge bestehen darin, Anti-amerikanischen Kämpfernachwuchs zu erzeugen und die immer weiter verbreitete Verachtung für die USA voran zu treiben. Wenn sie ein Dorf, Kinder oder sonstige Zivilisten getötet haben (militärische Ziele treffen sie selten), springen sie begeistert auf und klatschen sich ab. Missgeburten, die nicht mal ein Zombie belästigen würde. Selbst die Nazi-Schergen, die als Einsatzgruppen hinter den feindlichen Linien Juden und Partisanen erschossen haben, mussten auf Sichtweite an ihre Opfer heran treten um sie zu töten. Ein Schreibtischtäter wie Himmler hätte diese Technologie geliebt. Drohnen-Piloten sind der absolute Höhepunkt an Feigheit in der menschlichen Kunst des Gemetzels.
Zu blöde, um kampftüchtige Drohnen für die Bundeswehr zu kaufen. In der Rangliste Deutschlands unfähigster Politiker, nimmt de Maizière seit Jahren einen Spitzenplatz ein. Seine Staatsautorität ist durch nichts anderes gerechtfertigt, als durch seine Unfähigkeit.
Der ausgestiegene Drohnen-Pilot Brandon Bryant berichtete u.a. im GQ-Magazine (deutsch in der ZEIT aufbereitet unter http://www.zeit.de/politik/ausland/2013-10/usa-drohnen-pilot) über seine Tätigkeiten:
„Fast sechs Jahre lang arbeitete Brandon Bryant für das US-Militär als Drohnen-Pilot. Dann konnte er nicht mehr. Sein Arbeitgeber bot ihm einen Bonus von 109.000 Dollar an, damit er weitermachte. Doch er kündigte. Zum Abschied bekam er ein Zertifikat, in dem seine Erfolge aufgelistet sind: 6.000 Flugstunden, Hunderte geflogene Einsätze.Und dann die entscheidende Zahl: 1.626 im Kampf getötete Feinde.“
Eine Menge „Terroristen“, die da nur ein einziger Drohnen-Pilot abgeschossen hat! Aber zur Not könnte man es ja auch als robuste Maßnahme gegen die Bevölkerungsexplosion in der 3.Welt verkaufen. Der Onkel Tom im weißen Haus liebt diese Art des Tötens. Nicht umsonst hat er zugunsten der Drohnen-Kriegsführung das Militärbudget für konventionelle Kriegsführung gekürzt. Nichts an dieser Art „Kriegsführung“ (welch ein Euphemismus für feiges Morden) ist völkerrechtlich gerechtfertigt.
Drohnen werden vorzugsweise von den USA in Ländern eingesetzt, denen sie nicht mal den Krieg erklärt haben. Die Ziele werden von der zivilen Behörde CIA ausgesucht, verurteilt und ausgemacht und anschließend führt die Air Force die Mordbefehle durch. Nach Guantanamo, Abu Graib, dem Halliburton-Krieg im Irak usw. eine konsequente Weiterentwicklung der Genozid-Fans aus der Wallstreet. Denn dort wird das Geld verdient, dass man mit dem Elend der Welt verdienen kann. Und einfallsreich waren die Amis ja immer: Schon bei der Ausrottung der Urbevölkerung setzten sie feige auf Bio-Waffen, indem sie den Indianern mit Pockenerregern verseuchte Decken schenkten.
Und diese moralischen Krüppel wollen mir was über die Ukraine erzählen?
Und mit dem transatlantischen Handelsabkommen, das nur den Bank-Hyänen nutzt, wollen sie wohl endgültig der Alten Welt ihr Ablaufdatum mitteilen (was Handelsabkommen mit den USA anrichten, kann man sich in Mexiko ansehen).
Wer genaue Details über den amerikanischen Drohnenkrieg wissen will, dem seien zwei Bücher empfohlen:
Onkel Tom vor dem Spielzeug der Bwanas. Leute, die für die wirklich großen Verbrechen verantwortlich sind, müssen nie einen Knast von innen sehen.
„Irgendwann wird jede Kriegstechnologie vom Feind übernommen. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis eine erste Drohne über New York City fliegt und auf Manhattan herab sieht – und sie ist nicht von uns.“
sagt Lawrence Wilkerson, ehemaliger Stabschef von Colin Powell
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Es ist immer schmerzhaft, wenn ein Jugendidol verblödet und man den Niedergang miterlebt. Beispiele dafür gibt es für jeden Geschmack. Mit Bestürzung beobachte ich seit Jahrzehnten, wie Mick Jagger immer noch gerade die Kurve kratzt, um nicht komplett als alternder Rock´n Roll-Dandy zu verpeinlichen.
Richtig schlimm war für mich dieses Jahr der endgültige Absturz von Frederick Forsyth. Freddie war politisch ja immer ein anständiger britischer Konservativer. In der Jugend ein rebellischer Journalist (anti-britisch im Biafra-Krieg), wandelte er sich im Laufe der Jahre immer mehr zum Krämer-Sohn, der Anerkennung durch die herrschenden Schichten suchte. Gelegentlich bemerkte er noch, dass die mächtiger werdenden Neo-Cons alles verraten, was sowohl Konservativen wie auch Sozialisten wichtig ist. Leider verwirrte sich sein politisch ohnehin nie sonderlich entwickelter Verstand in den letzten Jahren immer mehr. Dies schlägt sich in seinen devoten Thrillern COBRA und TODESLISTE betrübendst nieder. Natürlich hat es der alte Faktensammler und Indizienfetischist noch immer drauf, einen spannenden Thriller zu entwickeln. Noch immer gräbt er Faktisches aus, das einem schwer zugängliche Informationen vermittelt. Noch immer kann er wunderbar seinen journalistischen Stil präsentieren (allerdings meilenweit entfernt von seinen literarischen Meisterwerken DER AFGHANE oder IN IRLAND GIBT ES KEINE SCHLANGEN). In der TODESLISTE ist er nun endgültig auf die Lügen der Verbrecher in New York, dem Pentagon, Maryland und Downing Street hereingefallen und zum Troubadour des ewigen Kampfes gegen den Terrorismus verschleimt. Vielleicht ein letzter Versuch, noch den Ritterschlag zu erkriechen. Wenn man seinen letzten Roman gelesen hat, sollte man als Korrektiv unbedingt zwei Bücher zur Hand nehmen, die Freddie bei seiner Recherche wohl nicht berücksichtigen konnte: Mark Mazzettis KILLING BUSINESS (Berlin Verlag) und Jeremy Scahills SCHMUTZIGE KRIEGE (Verlag Antje Kunstmann). Beide zeigen detailliert (Scahills Buch ist mit 718 Seiten das umfangreichere, das detailversessenere; leider aber auch ohne Register) die Entwicklung der CIA (und der Killerbrigade JSOC) von einem miesen Verein, der vor Mord nicht zurück schreckte, zu einer regelrechten Killer- und Folterorganisation mit fast unbegrenzten Mitteln im persönlichen Auftrag des wirtschaftlich-militärischen Blocks. Ganz nebenbei erfährt man, wie das Tanzäffchen Obama brav und folgsam in über 70 Ländern verdeckte Kriege eingerichtet hat. Dank der Drohnen, die lange nicht so präzise sind (oder ist das gewollt?), wie Freddie uns einreden will, kommt es dabei unter Zivilisten zu unfassbaren „Kollateralschäden“. Und diese produzieren natürlich anti-amerikanischen Nachwuchs. Dieser dient dann wiederum den destruktiven US-Interessen, da sich die Verantwortlichen auf weiterhin zunehmendes Bedrohungspotential berufen könnenn um den Krieg weiter auszudehnen. Im Windschatten profitiert auch die deutsche Rüstungsindustrie, die dank der Heloten Schröder und Merkel inzwischen zum mindestens drittgrößten Waffenlieferanten aufgestiegen ist.
All diese Hintergründe bleiben vom großen alten Mann des Thrillers völlig unbedacht. Ihn faszinieren nur die Zwischenhändler und Endverbraucher des Todes. Einseitige Gehirnverkalkung.
Ach, Freddie! Ich habe Jahrzehnte lang (seit Deinem Erstling) jedem neuen Buch von Dir entgegen gefiebert. Manche waren besser, manche nicht ganz so toll (aber immer ein Lesevergnügen). Aber DIE TODESLISTE ist, trotz des Kotaus mancher widerwärtiger liberaler Medienkellner, eine dirty-old-man-novel.
Bye, bye, Freddie. Du warst einer der Besten. Dein Platz im Pantheon des Thrillers bleibt unangefochten.