Filed under: Conspiracy, Ekelige Politiker, Essen & Trinken, NEWS, ORGANISIERTE KRIMINALITÄT, Politik & Geschichte | Schlagwörter: EU, Gangster, Nazis
Unsere Realität gleicht nicht nur immer mehr den Scince Fiction-Dystopien, sie übertrifft sie auch gelegentlich.
Von mir unbemerkt landete die EU einen neuen Coup:Sie will das Wasser „privatisieren“. Sowas fällt nicht mal den Taliban ein.
Zuerst wurde ich durch die Januar-Sendung von NEUES AUS DER ANSTALT darauf aufmerksam, dann schrieb mir eine Freundin:
„Hallo, Martin!
Ein Nachschlag zum Telefonat: googel mal ein bißchen unter
„Wasserprivatisierung“ in Bolivien, Kolumbien etc., d.h. auf der ganzen Welt.
Ungeheuerlich! Wußtest Du, daß in Deutschland bereits 40% der Wassers privatisiert
worden ist – nach dem liberalen Kriegsgeschrei „Weniger Staat!“? Und alle
finden’s gut vgl. Gauck und sein O mane padme hum „Freiheit, Freiheit“: sprich
freie Fahrt den Konzernen. Die Stadt Berlin versucht bereits, sich wieder zu
befreien und das inzwischen vergammelte Wassernetz zurückzukriegen….
Erschreckend ist, wie sich das entwickelt hat, ohne daß wir gebrüllt haben!
In Lateinamerika hat es ja inzwischen mächtig gebumst und dadurch den Rest
der Welt etwas wachgerüttelt.
Hoffentlich schaffst Du es trotzdem, heute nacht einzuschlafen!“
Was kommt als nächstes?
Wird die EU den Sauerstoff privatisieren?
Wie lange lassen wir uns das noch bieten?
Das Schöne an diesen dreckigen Profit-Schergen ist, dass sie sich den Ast absägen, auf dem sie sitzen.
Das Unangenehme daran ist, sie reissen uns alle mit in den Abgrund.
Mit unseren Politikern ist nur Staat für Privilegierte zu machen, kein Gemeinwesen.
Hier ein Vorschlag, wie wir Wasser für Banker, Politiker, Wirtschaftsbosse und ihre Steigbügelhalter verwenden sollten:
Und hier kann man versuchen, durch seine Unterschrift diesen menschenfeindlichen Mist zu verhindern:
http://www.right2water.eu/de/node/37
Nur gut, dass die Nazis so blöde sind und Exilanten und Obdachlose ermorden. Wenn sie Politiker, Mafiosi oder Wirtschaftsverbrecher töten würden, könnten sie aufs Fatalste mit einer großen Sympathiewelle der Bevölkerung rechnen. Aber sie sind eben auch nur Instrumente.
P.S.: Und da dies der Blog eines armen Worteschmiedes ist, muss ich auch etwas für mich trommeln und empfehle zur Entspannung meinen Anti-EU-Thriller:
Den schrieb ich nämlich, weil ich mich schon früher über die Machenschaften der sogen. Europäischen Union aufgeregt habe.
Filed under: Alain Delon, eBook, GOMORRHA DEPESCHE, LUCIFER CONNECTION, ORGANISIERTE KRIMINALITÄT, ROMAN, thriller, WORK IN PROGRESS | Schlagwörter: Belgrad, GOMORRHA DEPESCHE, LUCIFER CONNECTION, serbische Mafia, Thriller
Ich war nun einige Male in unterschiedlichen Regionen Ex-Jugoslawiens und habe fast ausschließlich positive Eindrücke abgespeichert. Ich habe nie einen Serben getroffen, der mir und meiner Generation die Verbrechen der deutschen Nazis vorgeworfen hatte. Jetzt könnten sie es: Wie Hitler die kroatischen Faschisten der Ustascha beim Völkermord an den Serben unterstützte, sorgte fataler Weise ein widerwärtiger deutscher Außenminister, Hans- Dietrich Genscher, für die Eskalation des zerfallenden Jugoslawien indem er Kroatien staatlich anerkannte (damit sie legitim Waffen einkaufen konnten – vorzugsweise bei deutschen Händlern des Todes).
Es geht nicht darum, die Serben rein zu waschen. Zu viele serbische Mordbrenner (wie der von Oberganoven Milosevic eingesetzte Arkan) haben ihr Unwesen getrieben und auch das eigene Volk ausgebeutet und zerfleischt. Aber das es heute Mafia-Staaten wie Montenegro, Albanien oder den Kosovo gibt, kann man ihnen nicht in die Schuhe schieben. Diese Leistung dürfen EU-Europäer und Amerikaner für sich verbuchen. Der gesamte Balkan versinkt inzwischen in übelster organisierter Kriminalität, die dank der Banken ihr kriminell erwirtschaftetes Geld waschen kann um es dann in den „legalen“ Finanzmarkt einzuspeisen. Mit dem ganzen schmutzigen Geld, das unsere immer rettungswürdigen Banken seit Jahren anlegen, könnte man Griechenland, Spanien und Portugal locker entschulden und aus Schwarzafrika einen Sozialstaat machen. Aber es ist politisch ja gar nicht erwünscht, Drogenhandel, erzwungene Prostitution oder Kindersklaverei auszurotten. Denn indirekt profitieren davon auch die unfähigen oder bösartigen Kreaturen in den Parlamenten und Parteien. Unser neues Prostitutionsgesetz, für das alle Menschenhändler die Deutschen lieben, hat aus der Bundesrepublik den größten Puff der Welt gemacht (und dafür gesorgt, dass immer mehr Mädchen zum Anschaffen in „dieses, unsere Land“(Altkanzler Kohl) verbracht werden.
Genug ausgekotzt. In der unregelmäßigen Reihe „work in progress“ werde ich gelegentlich Szenen oder Impressionen vorstellen um sie auszuprobieren und vielleicht Diskussionen anzuregen.
BELGRAD 16:00 UHR
Der junge Serbe starrte mit brennenden Augen durch das schmutzige Fenster des Cafés auf die in grauer Trostlosigkeit dahin fließende Save. Das Café befand sich auf einem angetauten Schiff mit dem Namen 20/44. 20 Grad Ost, 44 Grad Nord, die Koordinaten von Belgrad, und diente nachts als Disco. Dann spielte man übelsten Balkan Pop, Gypsy Groove und Bukowina Dub. Diese Daten waren auch die Zielkoordinaten der Natojets, die ihre Bomben auf Belgrad warfen.
Belgrad ist eine unglückliche Stadt. Hunderte von Jahren wurde sie unregelmäßig von den Türken geplündert, geschleift und zu Klump gehauen.
Im 20.Jahrhundert ist außer Warschau keine andere europäische Stadt so oft bombardiert, gesprengt oder zusammen geschossen worden. Zuerst von den Österreichern, dann von den Nazis, dann von den Alliierten und schließlich von der NATO. Die Nazis zerstörten am Palmsonntag 1941 mit 234 Fliegerangriffen über 700 Gebäude. In ihrer langen tragischen Geschichte haben die Serben nie einen Angriffskrieg geführt. Nur verteidigt gegen Ottomanen, Habsburger, deutsche und kroatische Faschisten, Nato, Kosovo-Separatisten, EU-Bürokraten, die eigene korrupte Regierung und die Gangs.
In den 1990ern wurde Beograd,die „weiße Stadt“ am Rande der Pannonischen Tiefebene, blutig rot, vom Bürgerkrieg und Mafia-Kriegen verwüstet. Beherrscht von korrupten Politikern und verrückten Warlords, die den Schwarzmarkt kontrollierten und Vermögen verdienten, während der Großteil der Bevölkerung am Existenzminimum vegetierte oder vom Hungertod bedroht war. Manche nennen die Stadt „Mordor“.
Heute hat sie 1,6 Millionen Einwohner. Eine verzweifelte Party-Metropole, die auf dem Vulkan tanzt. Ein Paradies der organisierten Kriminalität. Grau und trostlos hockt sie am Zusammenfluss von Donau und Sava. Die hässlichen Betonbauten zwischen noch hässlicheren Hochhäusern und zerbombten Gebäuden geben nur selten einen architektonischen Einblick in die lange Geschichte. Verrostende Ladas und qualmende Busse quälen sich durch die auf und absteigenden Strassen an den Luxuslimousinen mit kugelsicheren Scheiben der Mächtigen vorbei.
Unter der Branko-Brücke, die das alte und das neue Belgrad trennt, vegetieren in aschigen Shanty Towns die Zigeuner. Spärlich gewärmt von brennenden Ölfässern haben sie nur das fettige Flusswasser zum waschen und kochen. Daneben existieren glitzernde Nachtklubs und teure Luxusrestaurants, besucht von Gangsterbossen, die in Festung ähnlichen Villen leben und ohne Rücksicht auf den Verkehr in düsteren Konvois durch die Stadt rasen zu ihren zwielichtigen Geschäftsgesprächen. Oder sich in Luxusdiscos und Edelbordellen vergnügen, in denen die Wohlhabenden herum hängen und ihre sinnlose Existenz betäuben: Gangster, Kriegsgewinnler neben über Reformen plappernden Politikern, Popstars und den schönen Menschenschrott der Armen, die ihnen mit allem dienen um zu überleben. Die Gangster selber waren Pop-Stars. Schwermütiger Nihilismus wechselt sich mit geisteskrankem Frohsinn ab, der nicht über die Nacht hinaus geht.
Darko, so hieß der junge Serbe, zündete sich eine weitere Zigarette an. Rauchverbote gab es in Serbien nominell an Arbeitsplätzen, aber nicht in der Gastronomie. Es war keine Grundvoraussetzung für den von vielen sehnlich angestrebten EU-Beitritt. Außerdem hätte sich keiner mit dem jungen Mann deswegen angelegt. Er war Anfang zwanzig, hatte aber ein viel älteres Gesicht, geprägt von Zorn- und Schmerzfalten. Auf seiner rechten Wange glühten Narben, die unschwer als Folgen von Folter zu erkennen waren. Er verströmte die Energie und Bedrohlichkeit einer tickenden Zeitbombe. Für die anderen hat der Krieg aufgehört als er ein Junge war. Für ihn hat er da erst begonnen. Nach dem Selbstmord seiner Mutter fraß ihn die Düsternis und sein Lebensmotto wurde: „Ich bin alles, was von mir übrig geblieben ist“. Zum Glück gab es genügend Menschen, die er hasste. Sonst hätte ihn sein Selbsthass aufgefressen.
Er sah zu den beiden Männern am Eingang, die ihn durchsucht hatten. Sie gehörten zu Stojan, einem der ganz großen Scheichs der Balkan-Emirate. Er war schon in Mailand dabei gewesen als die Nasa Stvar, die serbische Mafia, zu erster Größe erblühte. Damals musste man noch sklavisch mit Titos Geheimdienst zusammen arbeiten und Exil-Oppositionelle liquidieren. Erst mit dem Bürgerkrieg wurden aus den Bandenchefs Könige. Ob Kroaten, Serben, Bosnier oder Mazedonier – alle arbeiteten über die Konflikte hinaus zusammen um ihre Vermögen zu machen. Die idiotische Politik des Westens gegenüber Serbien hatte die Gangster und korrupten Politiker reich gemacht und alle anderen arm. Stojan hatte das Treffen mit dem Albaner organisiert und für ihre Sicherheit garantiert. Er verließ nur noch selten seine festungsartig gesicherte Villa im Stadtteil Dedinje. Wahrscheinlich gehörte ihm das Disco-Schiff. Ein weiterer Wächter ließ den Kaffee-Automaten zischen um Darkos Espresso aufzubrühen. Er stellte ihn schweigend vor ihn hin.
Darko zog ein zerlesenes Taschenbuch aus seiner Lederjacke. GORILA von Dusan Savkovic, geschrieben 1974, war das einzige Buch, das er immer wieder las. Es war das einzige Buch, das er besaß und je gelesen hatte. Es basiert auf dem Leben von Alain Delons ermordeten serbischen Leibwächter Markocvic und ist ein böser, rabenschwarzer Roman, in dem alle Frauen Huren und alle Männer Verbrecher sind. Der Gangster Milutin Dacovic, der Marcovic kannte, sagte, dass die meisten Anekdoten im Roman wahr seien. In ihm gibt es nicht eine positive Figur. Der Roman zeigte die Reichtümer Frankreichs, zu denen man nur durch brutale Gewalt Zugang erhielt – wenn man Serbe und Außenseiter war. Das Buch war wieder in Mode gekommen, weil er das düstere Weltbild der jungen Generation widerspiegelte. Sie war in einem von Dieben und Mördern kontrollierten Land aufgewachsen. Auch Darko gehörte zu diesen jungen Serben, denen alles egal war und denen legale Arbeit kaum Chancen bot. Aber die Flamme seines Hasses brannte heißer. Man hatte nicht wirklich etwas zu verlieren als stolzer Serbe. Die Serben sind das einzige Volk, das aus einer militärischen Niederlage seinen Nationalmythos destilliert hat: Die verlorene Schlacht am Amselfeld gegen die Türken am 28. Juni 1389. Als Vidovan, „heiligerTag“ ist er im Bewusstsein tief verankert. Damals wurde am Kosovo polje Europa verteidigt. Und wie so oft danach, wurden die Serben von Europa im Stich gelassen. Europa hatte sie erniedrigt, zerbombt und gequält. Es war nichts unmoralisches dabei, sich durch organisierte oder andere Kriminalität an Europa zu rächen.
Der abgegriffene Abschiedsbrief seiner Mutter fiel aus dem Buch. Mit zitternden Händen faltete er ihn wohl zum hunderttausendsten Mal auseinander, bedacht darauf, das abgenutzte Papier nicht mit den scharfen Fingernägeln zu beschädigen. „Verzeih mir meine Schwäche, mein Sohn. Egal, wo ich jetzt hingehe, ich werde von dort versuchen, Dich zu beschützen.“
Mein Herz ist tot, dachte er. Daran ist nichts zu ändern. Dafür würde der Mann, der sein Vater war, büßen.
Seine mächtigen Muskeln spannten sich. Er atmete tief durch um das Zittern seines zur Waffe trainierten Körpers zu unterdrücken. Seit seiner Kindheit stemmte er Gewichte und trat Sandsäcke aus den Halterungen. Er war einer der besten Kickboxer des Landes und übte sich auch in anderen Kampfsportarten. Im Gegensatz zu den meisten anderen seiner Gang rauchte er nicht, trank keinen Alkohol und ließ die Finger von Drogen oder Psychopharmaka. Auch mit Frauen ließ er sich selten ein. Eine hatte ihm mal gesagt, er vögle, als sei er nicht wirklich interessiert. Darkos Laster war der Adrenalinkick.
Heute rauchte er. Es war ein besonderer Tag, den er sich einprägen wollte.
Der Albaner ließ ihn bewusst warten um zu demonstrieren, wo er in der Hierarchie stand. Betim, der Albaner, hatte viel Geld verdient an dem Handelsembargo gegen Serbien. Die NATO und die Europäer wussten, dass sie mit ihrem Embargo nur Milosevic und den Gangstern halfen und das Land weiter in den Untergang trieben. Entweder war es ihnen egal oder es war gewollt. Über Albanien wurde vor allem das knappe Benzin eingeschmuggelt. Aber vor allem hatte der Albaner mit Milosevic und dessen korrupter Staatsgang ein Vermögen mit Zigaretten gemacht: 1993 waren die Zigaretten so hoch besteuert, dass sie sich kein Serbe mehr leisten konnte. Betim kaufte im Westen en gros für ein paar Cents die Packung beim Hersteller ein und brachte sie nach Rotterdam. Dort wurden sie in ukrainische Flugzeuge verladen und nach Albanien und Montenegro geflogen. Dann wurden die einzelnen Packungen mit gefälschten Steuermarken beklebt, in den Markt geschleust und für zwei bis drei Dollar verkauft. Den Gewinn teilte sich Betim mit der serbischen Regierung.
Geräusche an der Tür sagten Darko, dass der Albaner endlich eingetroffen war. Wie er zuvor, wurde auch Bekim von Strojans Männern akribisch abgetastet und nach Waffen durchsucht. Darkos Waffe hatten sie nicht entdeckt, obwohl er sie ihnen vor die Augen gehalten hatte.
Mit bester Laune und ausgebreiteten Armen ging er auf Darko zu. Er trug eine weiße Seidenkrawatte, sein Wahrzeichen. Wie das ironische Grinsen, das in sein Gesicht gemeißelt war.
„Wo hat uns Strojan nur hinbestellt? Was ist das hier für eine billige Absteige? Ein Ort, wo die Wölfe ficken.“
(FORTSETZUNG FOLGT)
http://www.evolverbooks.com/evolver-books-verlagsprogramm/martin-compart-die-lucifer-connection/
Filed under: GEHEIMAUFTRAG FÜR JOHN DRAKE, Geschichte des Polit-Thrillers, James Bond, Klassiker des Polit-Thrillers, Spythriller, TV-Serien | Schlagwörter: comics, Ian Fleming, James Bond, Lew Grade, Patrick McGoohan, Ralph Smart, Thriller, TV-Serie
Zwar gab es bereits in den 1950er Jahren ein paar US-Serien, die Geheimagenten und die Welt der Spionage (etwa FORREIGN AFFAIRS) thematisierten, aber erst in den 1960ern, im Windschatten von 007, wurde der Geheimagent auch zur TV-Ikone.
Und wie es sich für Spythriller gehört, machten die Briten den Anfang.
Ausgedacht hatte sich die Serie DANGER MAN der Australier Ralph Smart. Als Regisseur und Drehbuchautor hatte er in den 50er Jahren für die Produktionsgesellschaft von Lew Grade (der später auch für Hits wie THE SAINT, MAN IN A SUITCASE, PRISONER oder FRIENDLY PERSUADERS verantwortlich zeichnete) bei Serien wie ADVENTURES OF WILLIAM TELL, ROBIN HOOD oder THE INVISIBLE MAN mitgearbeitet.
Ende der 1950er Jahre entwickelten sich Agentenromane zu einem der erfolgreichsten literarischen Genres. Ian Flemings beginnender Welterfolg sorgte für ein starkes Interesse am Spythriller. Die Geheimagenten lösten die harten Privatdetektive in der Gunst der Krimileser ab.
Smart und andere Produzenten erkannten dies. A
ber noch bevor etwa MIT SCHIRM, CHARME UND MELONE das Fernsehen eroberte oder JAMES BOND weltweit über die Leinwände raste, entwickelte Smart das Konzept für die erste Agentenserie modernen Stils für das Fernsehen. Ganz klar war er von Ian Flemings Bond-Romanen beeinflusst, als er Drake konzipierte.
Auch Drake reiste zu den exotischsten Orten, um im Auftrag des Westens für Ordnung zu sorgen. Lew Grade war sofort von der Serie angetan, mit der er den Sprung in den amerikanischen Prime Time-Markt schaffen wollte.
McGoohan sollte für den Erfolg von DANGER MAN ähnlich wichtig werden wie Sean Connery für Bond (die deutsche Stimme ist die von Heinz Drache).
Als Smart die Serie vorbereitete, hatte er keinen bestimmten Schauspieler im Auge. Erst als er McGoohan, der 1959 als bester Fernsehschauspieler und bester Bühnenschauspieler ausgezeichnet worden war, in dem TV-Film THE BIG KNIFE gesehen hatte, wusste er, wen er als John Drake haben wollte.
McGoohan akzeptiert Grades und Smarts Angebot nur mit Vorbehalt: Die Drehbücher, die Drake im Stile Bonds als schießfreudigen Frauenhelden zeigten, mussten geändert werden. Er wollte keine unnötige Gewalt und vor allem keine „unmoralischen“ Frauengeschichten für Drake. „Ich versuchte Drake so geheimnisvoll wie möglich zu machen. In der Hoffnung, daß kein Zuschauer sicher war, was Drake in der nächsten Sequenz anstellen würde. Seine gefährlichste Waffe sollte keine Pistole sondern seine Intelligenz sein“, erinnerte sich der Schauspieler. Aber natürlich konnte keine Action-Serie ohne physische Aktion auskommen. Aber statt unentwegt in Schießereien, ließ man Drake so oft wie möglich in Prügeleien geraten. Heraus kamen dabei einige der wildesten Schlägereien der damaligen Fernsehgeschichte. Nicht selten flog der Gegner meterweit durch den Raum, wenn er Drakes Dampfhammer auf die Nase geknallt bekam. Trotz aller Unwahrscheinlichkeiten achtete man darauf, dass Drake nicht zum Superhelden wurde.
Auch die Geschichten waren relativ nahe an den politischen Gegebenheiten der Zeit: Drake infiltrierte ein IRA-Kommando, sicherte Öl-Interessen am Golf, beschützte Überläufer, ging gegen indische Giftgasfabriken vor oder destabilisierte Diktaturen, die dem Westen unfreundlich gesonnen waren. Seine Aufträge führten ihn um die ganze Welt: Ferner Osten, Paris, Afrika, Kashmir – nur exotisch mußte es sein. Gedreht wurde aber, abgesehen von Außenaufnahmen in Schottland oder englischen Grafschaften, in den Elstree-Studios. Vier Tage dauerte es, um eine Folge abzudrehen. Ein Second Unit-Team unter Regisseur John Schlesinger sorgte für die Außenaufnahmen und für Stock Shots von den exotischen Handlungsorten. Für die zweite Folge, VIEW FROM THE VILLA, wurden die Außenaufnahmen in Portmeirion gedreht, das hier als italienischer Handlungsort diente und als Village in NUMMER.6 (PRISONER) unsterblich wurde!
Am 11.September 1960 strahlte der kommerzielle Sender ITV die erste Folge aus.
DANGER MAN wurde schnell ein Riesenerfolg im britischen Fernsehen, und Lew Grade konnte die Serie an das US-Network CBS verkaufen. Im Sommer 1961 ersetzte DANGER MAN auf CBS Steve McQueens Westernserie WANTED: DEAD OR ALIVE. Aber dieser Sommerersatz wurde von den amerikanischen Zuschauern kaum wahr genommen. Gerade war in England die 2.Season produziert worden, und Lew Grade, enttäuscht über die schlechte Resonanz in den USA, ließ DANGER MAN stoppen. Inzwischen waren aber die Auslandsverkäufe in Europa so gut angelaufen, daß man über eine Fortsetzung der Serie nochmals nachdachte.
Bevor die Dreharbeiten aber wieder aufgenommen wurden, sollte einiges verändert werden: Künftig sollten die einzelnen Folgen doppelte Länge haben. Außerdem arbeitete Drake nicht mehr für die NATO, sondern für MI9, eine fiktive Abteilung des britischen Geheimdienstes.
Die längeren Folgen erlaubten komplexere Geschichten und tiefere Charakterisierungen. Zwei Seasons wurden in dem neuen Format produziert, und noch heute geraten die Fans ins Schwärmen, wenn sie an diese Episoden denken. Leider hat man sie bei uns nie komplett ausgestrahlt.
Die neue Serie begann am 13.Oktober 1964 und brachte es auf 45 Folgen. Es folgte noch der legendäre Zweiteiler KOROSHI, der in Farbe gedreht wurde und verschiedentlich als 90-Minüter gezeigt wurde. Aber McGoohan hatte, trotz des relativen Erfolges der neuen Serie in den USA, genug von DRAKE und besuchte Lew Grade mit dem Konzept zur späteren Kultserie PRISONER, die auf der Grundidee des Spionaromanautors und Drake-Storyeditors George Markstein basierte.
Der von der Serie inspirierte Song SECRET AGENT MAN von Phil Sloan und Steve Bass, gesungen von Johnny Rivers, schaffte es hoch in die Hit-Paraden zu kommen.
Unter dem Namen Ralph Smart veröffentlichte der deutsche Signum Verlag einen John Drake-Roman, in dem Drake dem weiblichen Geschlecht sehr zugetan ist und nichts mit der Serie zu tun hat: Ralph Smart: Mord auf Bestellung, Signum Krimi 105, 1962.
Weitere Romane:
W.Howard Baker: Departure Deferred, Consul Books 1965. Storm Over Rockall, Consul Books 1965.
Peter Leslie: Hell for Tomorrow, Consul Books 1965.
W.A.Ballinger: Exterminator, Consul Books 1966.
Wilfred McNeilly: No Way Out, Consul Books 1966.
Heftromane:
GEHEIMAUFTRAG FÜR JOHN DRAKE: Marken Verlag, Köln. Nr.1, 1963 – Nr.390, 1976.
Comics:
JOHN DRAKE: Bildschirm Vlg. Nr.1-2,1967.
DANGER MAN: Four Color Comic 1231, 1961.
SECRET AGENT: Gold Key, Nr.1-2, 1966, 1968.
Literatur:
Alain Carrazé & Héléne Oswald: The Prisoner, W.H.Allen 1990.
Dave Rogers: The Prisoner & Danger Man, Boxtree 1989.
Matthew White & Jaffer Ali: The Official Prisoner Companion, Warner Books 1988.
Filed under: Ekelige Politiker, NEWS, Parasiten, Tierschutz | Schlagwörter: bettencourt, Tierquäler, Tierschutz
HAUTCREME FÜR ALTE SCHABRACKEN; BEI DENEN ES EH NICHTS MEHR NÜTZT. UND FÜR JUNGE SCHABRACKEN, DIE SIE FÜR HOHLRAUMVERSIEGELUNG IM SCHÄDEL NUTZEN.
Mi, 2 Jan 2013 3:30 pm
Betreff: Grausame Tierversuche bei LÓreal
Akt.-Nr.: 530569
Sehr geehrte Frau Emanulidu,wie soeben telefonisch mit Ihnen besprochen sende ich Ihnen die Mail.
Mit Entsetzen sind wir über die grausamen Tierversuche der Firma LÒreal informiert worden.
Wie kann ein so großes Unternehmen sich mit so grausamen Tierversuchen profilieren wollen???
Auch die verantwortlichen Leiter der Forschung müssten es wissen, das dieses Leiden und unendliche Qual dieser armen wehrlosen Tiere keine Zukunft hat und sie auf Alternativforschung umsteigen können. An ihren Kosmetikartikel klebt das Blut dieser geschundenen Wesen.
Was bewegt einen Menschen in solchen Laboren zu arbeiten??? Sie sind abgestumpft ,leer emotionslos und brutal gegenüber unseren Mitgeschöpfen!!! Wir werden alles daransetzen, das LÓreal in Verbindung mit den grausamen Tierversuchen an die Öffentlichkeit dringt, dass Menschen davon Kenntnis erhalten, daß an jeder Kosmetikcreme etc. das Blut der gequälten Tiere klebt.
Unten angefügt das Beweisvideo:
Gezeichnet
Alexandra Bräutigam
tierdiebstahlbayern
tierdiebstahlby@aol.com
ZWEI, DIE IN DER HÖLLE SCHMOREN SOLLEN:
Hat Nicolas Sarkozy illegale Wahlkampf-Spenden von der reichsten Frau Europas, Liliane Bettencourt (87), angenommen?
Jede Kakerlake ist angenehmer als dieser Gift-Zwerg und die Zombie-Oma.
„Sehr geehrte Frau Bräutigam,
vielen Dank für Ihre E-Mail zum Thema Tierversuche. Wir wissen, wie wichtig Ihnen als unseren Kundinnen und Kunden dieses Thema ist und haben hier deshalb einige Informationen für Sie zusammengefasst.
Seit 1989 wird kein Produkt der LOréal-Gruppe an Tieren getestet. Wir haben mit unseren Forschern die Entwicklung alternativer Testmethoden in den letzten 20 Jahren maßgeblich vorangetrieben und sind durch die von LOréal entwickelte künstliche Haut, Episkin genannt, auch schon einen großen Schritt weiter: Sie ist mittlerweile vom Gesetzgeber als Alternativmethode anerkannt.
Nur beim Einsatz neuer Rohstoffe fordert der Gesetzgeber zur Sicherheit der Verbraucher, dass bestimmte Tests an Tieren durgeführt werden. Jedoch sind wir auch da fast am Ziel: Für weniger als 1 Prozent der vorgeschriebenen Sicherheitsbewertungen gibt es noch keine gesetzlich anerkannte Alternative.
Unter folgendem Link finden Sie Informationen dazu, was wir bereits getan haben und wo momentan noch Forschungsbedarfbesteht. http://www.loreal-alternative-testmethoden.de/
Wir können Ihnen versichern, dass die Sicherheit unserer Verbraucher für uns oberste Priorität hat und wir nur Produkte auf den Markt bringen, deren Sicherheit nachgewiesen und belegt ist.
Mit freundlichen Grüßen
LOréal Deutschland GmbH“
„Was sagst man dazu, erst teilen Sie mit, das seit 1989 keine Versuche an Tieren für ihre Produkte getestet werden, dann widersprechen sie sich mit der Aussage:Für den Einsatz neuer Rohstoffe fordert der Gesetzgeber zur Sicherheit der Verbraucher, dass bestimmte Tests an Tieren durchgeführt werden.Alles Augenwischerei.“
“
Filed under: Crime Fiction, die man gelesen haben sollte, E-BOOKS, Film, Hörbücher, Jack Ketchum, Krimis, Politik & Geschichte, thriller | Schlagwörter: Evil, Film Noir, Jack Ketchum, Thriller
EVIL, oder wie der Originaltitel lautet: THE GIRL NEXT DOOR, ist einer der furchtbarsten und erschreckendsten Thriller, die je geschrieben wurden. Dabei entwickelt Jack Ketchum einen erzählerischen Sog, den man nur als Malstrom bezeichnen kann.
Der Ich-Erzähler David, inzwischen vierzig Jahre alt und erfolgreich, erzählt rückblickend eine entsetzliche Geschichte aus seiner Kindheit, die sich 1958 abgespielt hat.
Alles beginnt in einer scheinbar idyllischen Kleinstadt, wie sie Stephen King so vortrefflich zu entzaubern weiß. David ist der Nachbar der geschiedenen und allein erziehenden Ruth und deren drei Söhne. Ruth ist unter den Heranwachsenden äußerst beliebt, da man bei ihr rauchen und Bier trinken darf. Ihre Scheidung hat sie verbittert und sie hasst Männer, da diese nur auf Sex aus seien und Frauen ausnutzen. Nach dem tödlichen Autounfall der Eltern, muss Ruth auch noch ihre Nichten Meg und deren jüngere Schwester Susan aufnehmen. Susan, die schwer verletzt wurde, muss Beinschienen tragen und wird von der älteren Schwester, die sich für sie verantwortlich fühlt, behütet und geliebt.
David verliebt sich in Meg und beobachtet, wie sich die Situation in der Nachbarsfamilie zuspitzt. Zuerst demütigt Tante Ruth nur die ältere Nichte, die sie als Schlampe betrachtet, die hinter den Männern her sei.
Als Druckmittel gegen Meg setzt sie Susan ein, die an ihrer statt bestraft wird wenn sie Ruth sadistische Rituale nicht befolgt. Eine Spirale aus Vergewaltigung, Folter und Vernichtung wird in Gang gesetzt, die der Leser kaum aushält.
Ruth sozialisiert kleine- zu großen Barbaren. Und alle sehen weg – bis hin zur Polizei, die nur mal kurz an Ruth Fassade kratzt. Meg ist inzwischen im Atombomben sicheren Keller, den Megs Mann anlegen ließ, den Quälereien der Kinder ausgesetzt, die dem voller Freude nachgehen. Der Schutzraum wird zum Folterkeller.
Könnte das nicht auch bei uns jederzeit im Nachbarhaus passieren?
Kaum ein Monat vergeht, ohne dass ein Fall von Kindesmißbrauch oder Mord durch die Medien gejagt wird. Und nie haben die Nachbarn etwas bemerkt. Unsere Gesellschaft hat die Kunst des Wegsehens perfektioniert. Jeder ist seines Glückes Schmied – da bleibt keine Zeit für Anteilnahme.
Ketchum enttarnt Passivität als Illusion, die in den Abgrund führt – auch die Wegseher.
Am erschreckendsten für den Leser ist vielleicht die Figur des Ich-Erzählers.
Man wünscht sich, dass sie endlich handelt und dem Grauen ein Ende setzt. Aber David bleibt lange untätig, hin und her gerissen zwischen seiner Sympathie für Meg und der Faszination an den Quälereien. Damit vermittelt der dem Leser ein höchst ungutes Gefühl, macht ihn mit seiner Passivität fast zum Komplizen. Bei der grausamsten Szene blendet David aus, weil er sich selbst nicht mehr erinnern will. Der Leser dankt es ihm, dürfte sich aber inzwischen selbst im Schock-Zustand befinden.
Ketchum erzählt zwar distanziert, aber Schmerzen und Qualen der gepeinigten Meg vermitteln sich dadurch so intensiv, als würde man daneben stehen.
Ein großer Autor kann mit einem Roman einen Leser tatsächlich immer noch stärker aufwühlen als in jedem anderen Medium. Das macht das Buch auch so außergewöhnlich.
David zögert zu lange, um etwas gegen Megs Martyrium zu unternehmen. Dann macht er das falsche und es ist sowieso schon zu spät. Ketchum zeigt die ebenso triviale wie wahre Grundwahrheit, dass nicht rechtzeitiges Handeln in den Untergang führen kann, dass Entsolidarisierung am Ende jeden zum Opfer macht. Der Kritiker Thomas Harbach nannte den Roman „ein Plädoyer für Zivilcourage“.
Der Roman basiert auf dem wahren Fall der sechzehnjährigen Sylvia Likens, deren abgezehrte Leiche 1965 in Indianapolis in einem Zimmer der Gertrude Baniszewski aufgefunden wurde.
Gertrude, drei ihrer Kinder und zwei Jungen aus der Nachbarschaft wurden anschließend abgeurteilt.
1979 hatte Kate Millet ein Sachbuch darüber geschrieben: IM BASEMENT – MEDITATIONEN ÜBER EIN MENSCHENOPFER. Millett enttarnt die puritanische Ideologie als eine Ursache hinter Ruth/Gertrudes Zerstörung der Weiblichkeit ihrer Opfer. Es ist dieselbe Ideologie, die hinter der Tea-Party-Bewegung steckt.
Dieses Sachbuch mit seiner intellektuellen Betrachtung des Themas ist vielleicht das einzige wirksame Gegenmittel für das Nervengift, das Ketchum dem Leser in den Körper pumpte.
Der eventuelle Leser sei gewarnt: Dies ist eines der Bücher, die sich gnadenlos ins Gedächtnis einbrennen und die man nie wieder los wird. Jeder sollte sich genau überlegen, ob er sich dieser Erfahrung aussetzen will.
Die Originalausgabe erschienen 1989 unter dem Titel The Girl Next Door, die deutsche Ausgabe erstmals 2006 bei Heyne Hardcore; inzwischen in der 5.Auflage, 334 Seiten. Es gibt sowohl ein eBook, wie auch ein Hörbuch der deutschen Ausgabe.
Das Buch wurde 2007 unter der Regie von Gregory M. Wilson unter dem Titel Jack Ketchum’s Evil verfilmt. Bei allen Kompromissen ist die Adaption gut gelungen (im Gegensatz zu BEUTEGIER). Zuvor wurde das Sujet schon mal verfilmt als AMERICAN CRIME.