Martin Compart


(GOOD)NEWS: SIE MACHEN WIEDER KLEINHOLZ! by Martin Compart
23. Dezember 2014, 1:56 pm
Filed under: NEWS, STRIKE BACK, TV-Serien | Schlagwörter: , ,



EINER MEINER LIEBLINGSAUTOREN: G.M.FRASER – Adjutant des Empires by Martin Compart
20. Dezember 2014, 4:56 pm
Filed under: Bücher, Politik & Geschichte, Porträt | Schlagwörter:

Wer einmal George MacDonald Fraser entdeckt hat, wird sich kaum noch für die egozentrischen Phantomschmerzen von Provinzautoren interessieren.

Fraser wurde am 25.April 1925 als Sohn eines schottischen Arztes und einer schottischen Krankenschwester in der Grafschaft Cumbria, in der Nähe von Carlisle, der letzten englischen Stadt vor Schottland, geboren – also auf der „falschen Seite“ der schottischen Grenze. Sein Vater hatte mit Captain Frederick Courtenay Selous in Ostafrika gegen die Deutschen gekämpft. Selous, in der britischen Welt der Inbegriff des „großen weißen Jägers“, war das Vorbild für Henry Rider Haggards Serienhelden Allan Quartermain.

7-carlisle-6292b[1]

Er wuchs mit Comics, Abenteuerromane und Penny Dreadfuls auf, in denen das britische Empire verherrlicht und seine Erbauer heroisiert wurden. Sie ideologisierten typisch männliche Tugenden, die zwangsläufig Helden hervorbringen. „Die Weltkarte war pink. Britania ruled the waves – und das war äußerst befriedigend. Es ist eine Schande, wie das alles endete.“ Später würde er sich über die Konventionen von G.A.Henty und den „Boys Own“-Autoren, die das Empire für die Heranwachsenden glorifizierten, lustig machen.51VSEZYE7EL._SY300_[1]

Im Alter von zehn und zwölf Jahren las er die ihn wohl prägendsten Bücher: CAPTAIN BLOOD von Rafael Sabatini (für das er später eine Einführung schrieb) und TOM BROWN´S SCHOOLDAYS, dem er bekanntlich dir Figur des Harry Flashman entnahm. Er war eine echte Leseratte, die alles verschlang, was ihm in die Finger geriet. Besonders Sabatini hatte es ihm angetan. Als er in den 1990er Jahren gebeten wurde, für eine Kistchen Claret eine Einführung für ein Buch von Sabatini zu schreiben, sagte er: „Ich hätte es umsonst gemacht. Sabatini ist einer meiner Götter.“ (In der der Strange-Ausgab e von Sabatinis CAPTAIN BLOOD, lieferbar als Taschenbuch im Union Verlag, ist Frasers Einführung als Nachwort auf Deutsch greifbar). Zu den bevorzugten Autoren Frasers gehörten auch R.L.Stevenson, George Henty, R.M.Ballantyne, Conan Doyle (die Brigadier Gerard-Geschichten, zu deren Ausgabe von 2001 Fraser eine Einführung schrieb), John Buchan, genauso wie Leslie Chateris SIMON TEMPAR (THE SAINT)-Stories und Dennis Wheatleys THE FORBIDDEN TERRITORY.

Er besuchte die Carlisle Grammer School und die Glasgow Academy und bezeichnete sich als faulen Schüler. Die Erwartungen seiner Eltern, nämlich Medizin zu studieren, erfüllte er nicht. Stattdessen rief das „Abenteuer“: Er meldete sich freiwillig zum Kriegseinsatz in Südostasien. Als achtzehnjähriger trat er dem 9.Grezregiment der 17. indischen Division bei um in Burma in General Slims legendärer 14.Armee gegen die Japaner zu kämpfen. Als Angehöriger der Gordon Highlander nahm er auch an der Offensive in Burma teil.

0002726874.01._SS500_SCLZZZZZZZ_V1056411480_[1]

Fraser war ebenso mutig wie eigenwillig, wie seine militärische Karriere zeigt: Er wurde mehre Male zum Obergefreiten (Lance Corporal) befördert und ebenso oft wieder degradiert (einmal, weil er seinen Teetopf verlustig wurde). Er nahm an harten Kämpfen hinter den feindlichen Linien teil und machte alle brutalen Erfahrungen des Dschungelkrieges. Dort kämpfte er Seite an Seite nicht nur mit Schotten und Engländern, sondern auch mit Sikhs, Gurkhas, Afghanen und Afrikanern. Eine prägende Erfahrung, denn auch Flashman zollt dem Mut dieser Ethnien seinen Respekt.

Seine Erinnerungen an die Kämpfe in Burma beschrieb er so eindringlich in seiner Kriegsautobiographie QUARTED SAFE OUT HERE, das es John Keegan als eine der besten autobiographischen Kriegsbücher überhaupt bezeichnete. Es sind die Kampferfahrungen (Fraser tötete mindestens einen Japaner), die den Schlachtszenen und Flashys Empfindungen in Kämpfen diese ungewöhnliche Kraft und Wahrhaftigkeit geben.

Nach dem Krieg absolvierte er einen Offizierslehrgang und bekam eigene Kommandos bei den Gordon Highlanders im Nahen Osten, wo er u.a. länger in Tripoli stationiert war. Die Erlebnisse in der Armee nutzte er später für seine McAuslan-Stories, die in drei Bänden gesammelt wurden: THE GENERAL DANCED AT DAWN (1970), McAUSLAN IN THE ROUGH (1974) und THE SHEIKH AND THE DUSTBIN (1988).

Er sah sich selbst als einen Soldaten, der für den Krieg bestimmt war, aber nicht für Friedenszeiten taugte. Deshalb verließ er 1947 die Armee und ging zurück nach Carslisle, wo er seine journalistische Laufbahn als Sportreporter beim „Carlisle Journal“ begann. Damals lernte er die Journalistin Kathleen Hetherington kennen, die für eine Leedser Abendzeitung schrieb. Sie heirateten und führte eine überaus glückliche Ehe. Mit ihr hatte er drei Kinder, die ihm zum achtfachen Großvater machten. Seine Tochter ist inzwischen ebenfalls eine etablierte Schriftstellerin.

In dieser Zeit war er wohl ebenso rastlos wie auch unzufrieden mit seinem Job. Also ging er mit seiner Frau nach Kanada; zuerst nach Toronto und dann nach Saskatchwan.
Sein erster Job in der neuen Heimat dauerte genau drei Stunden: als Vertreter sollte er Enzyklopädien verkaufen. Er arbeitete für die Canadian Pacific Railroad, bevor er als Kriminalreporter bei der „Regina Leader-Post“ anfing. „Es schien alles keinen Sinn zu machen. Also gingen wir nach einem Jahr zurück nach Carlisle und ich bekam einen Job als Sportreporter bei einer Abendzeitung.“ Damals wurde ihr erster Sohn Simon geboren und Fraser arbeitete für die „Cumberland News“.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA 1953 begann er für den „Glasgow Herald“ zu arbeiten. „Wenn ich in Glasgow bei einer Veranstaltung der Konservativen war, kam ich als Kommunist zurück. Bei einer Veranstaltung von Labour, als Faschist.“ 1953 und 1957 wurden die Tochter Caroline und der zweite Sohn Nicholas geboren.

Nachdem er es 1964 zum stellvertretenden Chefredakteur gebracht hatte, meinte er, bei weiteren Beförderungen übergangen zu werden. Der „Herald“ war ausgesprochen konservativ und Chefredakteur oder Herausgeber konnte nur werden, wer auch in Schottland geboren worden war und studiert hatte. Beides traf nicht auf Fraser zu. Er wurde also immer unzufriedener, da er wusste, dass sich seine journalistische Karriere in einer Sackgasse befand. „Wir lebten in Yoker, der von der City am weitesten entfernte Außenbezirk von Glasgow. Ich kam immer so gegen 1.00 Uhr morgens nach Hause und war zu aufgedreht, um schlafen zu gehen. Also fing ich an, einen Roman zu schreiben. Ich dachte eigentlich nicht, dass das zu irgendwas führen könnte. Flashman war eine Figur aus Thomas Hardys TOM BROWN´S SCHOOLDAYS, den ich mit zwölf Jahren gelesen hatte. Ich glaube, auch Hardy fand Flashman die interessanteste Figur in dem Buch. Ich fragte mich schon ewig, was wohl aus dem Rüpel aus Hughes Roman geworden war. Es schien mir folgerichtig, dass er zum Militär ging.“

George MacDonald Fraser Photograph: Terry Smith/Time & Life Pictures/Getty Image

George MacDonald Fraser Photograph: Terry Smith/Time & Life Pictures/Getty Image

Nach der Veröffentlichung des ersten Flashmans zog er auf die Isle of Man, auf der er bis zu seinem Lebensende lebte. Er kaufte ein altes Haus in der Nähe von Douglas, das renovierungsbedürftig war. Im Laufe der Jahre wurde immer mehr angebaut und das Haus beträchtlich erweitert.

Photograph: Terry Smith/Time & Life Pictures/Getty Image

Photograph: Terry Smith/Time & Life Pictures/Getty Image

Für Fraser war die Insel keine Steueroase, sondern eine Oase in der modernen Welt. „In England geht alles vor die Hunde. Die Isle of Man ist noch so wie England in den 1950ern.“ Er erfüllte sich einen seiner wenigen luxuriösen Wünsche mit einem Billardzimmer! Trotz des immensen Geldes, das er mit Romanen und Drehbüchern verdiente, führte er ein bodenständiges Leben: Er stellte mit einem Boots´do-it-yourself kit sein eigenes Bier her, spielte gerne Snooker, arbeitete im Garten, las viel, fuhr gelegentlich mit seinem alten VW Scirocco nach Douglas und unternahm ausgedehnte Reisen.

The novelist with Griff Rhys Jones in a BBC documentary in 1999

The novelist with Griff Rhys Jones in a BBC documentary in 1999

Abgesehen von seiner Familie war seine Devise: „Ich bevorzuge die Gegenwart von Büchern der Gegenwart von Menschen.“ Seine Arbeit als Drehbuchautor erforderte häufiges Reisen und die Zusammenarbeit mit Regisseuren (hinreißend geschildert in THE LIGHT´S ON AT SIGNPOST). Er hatte damit keine Probleme und als begeisterter Film-Fan und Teamplayer machte ihm die Drehbucharbeit großen spaß. Mit geradezu fannischer Begeisterung beschrieb er seine Treffen mit Filmstars.

fraser-caro-1croppedwb[1] Über sein bodenständiges Privatleben ist wenig bekannt. Frasers Tochter Caro, ebenfalls Schriftstellerin, gab in einer Erwiderung auf die vielen Nachrufe ein wenig Einblick. Demnach liebte er ein zurückgezogenes Familienleben und hasste Schriftstellerkongresse. Am glücklichsten war er mit seiner Frau und den Kindern in ihrem schottischen Heim. Er war ein engagierter Vater und spielte zum Entsetzen der Nachbarn mit ihnen am Sonntagmorgen im Garten Fußball, wenn brave Presbyterianer die Kirche aufsuchten. Natürlich erzählte der Daddy ihnen Gute-Nacht-Geschichten wie DIE SCHATZINSEL oder CAPTAIN BLOOD, die er oft änderte. „Seine Versionen waren besser“, erinnerte sich Caro.

Er war ein leidenschaftlicher Raucher. In den 1950ern drehte er sich noch die Zigaretten, aber der zunehmende Erfolg führte zu edlen Dunhills oder Balkan Sobranie, schwarze russische Zigaretten, die er jedes Jahr zu Weihnachten von seiner Frau bekam. Er rauchte bei der Arbeit, beim Spazierengehen, im Auto und manchmal sogar wenn er Fußball oder Tennis spielte. Erst 1999, nach einem dreifachen Bypass, gab er es auf.

Douglas-Isle-of-Man-

Douglas-Isle-of-Man-

Genauso leidenschaftlich las er. Moderne Autoren nur dann, wenn sie gut Geschichten erzählten und die Zeit einfingen. Zu seinen zeitgenössischen Lieblingsautoren gehörte James Hadley Chase, der König des britischen Noir-Thrillers. Er hielt Chases NO ORCHIDS FOR MISS BLANDISH für einen der wichtigsten und wegweisendsten Romane des 20.Jahrhunderts. Und er war ein Fan vom TARZAN-Erfinder Edgar Rice Burroughs, dem er größere Prophetie bescheinigte als etwa Jules Verne.

142470[1] Im Hause Fraser ging es lustig zu. Er hatte einen feinen Sinn für jede Art von Humor, besonders aber für das Absurde und Surreale. Das beweisen vor allem die Romane THE PYRATES und THE REAVERS. Letzteren bezeichnete Caro Frazer als „Terry Gilliam on speed“. Nur wenn das Gespräch auf Politik kam, ging Fraser hoch wie eine Rakete und er hatte keine gute Laune mehr, wenn er an den „Abschaum in Westminster“ dachte. Tony Blair hatte es ihm besonders angetan: „Tony Blair war nicht nur ein mieser Premierminister, er war der mieseste Premierminister der britischen Geschichte. Ich könnte kotzen, wenn ich an die Soldaten denke, die für diesen kleinen Lügner getötet wurden. Wir hatten noch nie so viel Dreck im Parlament wie heute. Niemals zuvor in unserer Geschichte. Sie haben das Land zu einer Kloake gemacht. Ich weiß, ich klinge wie ein alter Reaktionär – und in vielerlei Hinsicht bin ich das auch. Am Schlimmsten ist diese Unterwerfung unter die Europäische Union. Wir haben nichts gemeinsam mit Franzosen oder Deutschen. Ich weiß, ich kriege richtig Ärger, wenn ich so was sage. Aber ich reagiere nun mal äußerst unwillig auf die Tatsache, dass wir Gesetze diktiert bekommen von den Kindern derer, die uns Belsen und Dachau beschert haben… ” Seine Verdrossenheit über die politischen Veränderungen Britanniens verkündete er häufig und löste heftige Diskussionen aus. Meldete er sich öffentlich zu Wort, dann politisch immer schön unkorrekt. „Ich hätte kotzen können darüber, wie die Öffentlichkeit auf den Tod von Lady Di reagiert hat. Sehen wir doch den Tatsachen ins Gesicht: Hätte sie ausgesehen wie die Rückseite von einem Bus, wäre das nie so hysterisch geworden. Das hätte die Feministinnen eigentlich auf die Barrikaden bringen müssen. Hat´s aber nicht. Aber da ist diese schöne junge Frau und kriegt all diese weltweite Anteilnahme. Überall schlugen sich die Menschen gegen die Brust und heulten wie die Schlosshunde. Das passierte nicht, als Churchill starb. OK, er hatte ein langes Leben. Aber selbst bei Kennedy gab es nicht diese Reaktionen. Und der war ein aktiver Präsident“BOOK_Reavers[1]

An seinen Büchern arbeitete er gerne nachts. „Meistens fange ich so um 16.00 Uhr an, beantworte Briefe usw. Anschließend arbeite ich an dem jeweiligen Roman. Das kann dann schon bis 8.00 Uhr am nächsten Morgen dauern.“ Er arbeitete in einem kleinen, aber sehr hohen Raum, der bis zur Decke mit Büchern vollgestopft war. „Ich schreibe direkt in die Schreibmaschine, zwei Finger-System, Daumen und Ellbogen – wie in der Zeitungsredaktion.“ Für alle Fälle hatte er immer eine identische Schreibmaschine in Reserve.

„Kein Lektor verbesserte je einen Satz bei mir. Wenn man für den ´Glasgow Herald` gearbeitet hat, ist man es gewohnt fehlerfrei und rechtzeitig abzuliefern.“ Sein amerikanischer Verleger bat ihn darum, das Wort „Nigger“ aus dem Manuskript von FLASH FOR FREEDOM zu streichen. Fraser schrieb ihm: „ Hätten Sie es auch gewagt, das von Mark Twain zu verlangen? Schicken Sie mir einfach meinen Vertrag zurück.“ Natürlich wurde der Vertrag nicht annulliert und Fraser hörte nie wieder etwas darüber.

475064[1]

Weder Lektor noch Verleger wussten je, was für ein Buch Fraser als nächstes schreiben würde. Es konnte ein neuer FLASHMAN sein (was sich natürlich alle wünschten), aber auch ein anderer historischer Roman oder ein Sachbuch üb der den Schmuggel an der englisch-schottischen Grenze. Oder die Geschichte der Welt, wie sie in Hollywood-Filmen dargestellt wurde in THE HOLLYWOOD HISTORY OF THE WORLD (sein einziges Buch, das vergriffen ist und nicht neu aufgelegt wurde). Seine Interessen gingen über die Geschichte des Viktorianischen Empires hinaus. Besonders angetan war er von der Historie der englisch-schottischen Grenze. Darüber schrieb er ein Sachbuch, THE STEEL BONNETS (1971), und zwei Romane: THR CANDLEMASS ROAD (1993) und THE REIVERS (2007).

Fraser sagte einmal, dass er Flashman zwar verstehe, aber nicht mag. Das war auch ein Grund, weshalb er nicht einen Flashman nach dem anderen schrieb. Um sich von ihm zu erholen, musste er andere Sujets bearbeiten. Egal ob Filmdrehbücher, Sachbücher, autobiographisches oder Romane.
379646486[1]



NEWS: JETZT AUCH ALS PRINT-PRODUKT by Martin Compart
16. Dezember 2014, 8:44 am
Filed under: Bücher, LEMMINGE IM PALAST DER GIER, Noir | Schlagwörter: , ,


WEISE WORTE by Martin Compart
15. Dezember 2014, 1:06 am
Filed under: Weise Worte | Schlagwörter:

„Österreicher haben schon immer das Antlitz der Welt verändert.
Der 1.Weltkrieg ist entstanden, weil ein Österreicher erschossen wurde.
Der 2.Weltkrieg ist entstanden, weil ein Österreicher nicht erschossen wurde.“

Reinhard Fendrich (ein völlig unterschätzter Magier des Pop.)



Neues von den Hirn-Krüppeln: by Martin Compart
13. Dezember 2014, 2:12 pm
Filed under: Drohnenkrieg, Ekelige Politiker, NEWS, ORGANISIERTE KRIMINALITÄT, Parasiten, WORK IN PROGRESS | Schlagwörter:
Thomas de Maizière – Seit über 30 Jahren politisch engagiert für Deutschland.

Thomas de Maizière – Seit über 300 Jahren politisch engagiert für Deutschland. Er hält noch heute Drohnen für ein Imkerproblem, bei dem Geld keine Rolle spielt.

„Aber unter denjenigen der SA, die da teilnehmen, gibt es doch ganz schön viele, die bringen ihre Sorgen zum Ausdruck vor den Herausforderungen unserer Zeit. Diese Sorgen müssen wir ernst nehmen, damit müssen wir uns auseinandersetzen. 1934 darf sich nicht wiederholen; das sind wir dem System schuldig.“

Ralf Jäger, der Alfred E.Neumann der NRW-SPD: „Ich finde, man darf da nichts beschönigen.“

3reov4t714_detail_image_39835[1]

Was, bitteschön, spricht denn gegen ANSTÄNDIG geführte Asylantenheime?
intro_ss_kz_g[1]

„Was damals rechtens war, kann heute nicht Unrecht sein“, sagte schon Kamerad Hans Filbinger, CDU, von 1966 bis 1978 Ministerpräsident von Baden-Württemberg.

Und zum ausschneiden: Deutschlands fetteste Politiker(das kommt nämlich davon, wenn man an Diäten spart):
gabriel-nahles-540x304[1]

Jetzt noch was ganz anderes…

01_U1_Titel_Kohl_Sterbehelfer_01[1]
(Helena Fischer kümmert sich neben ihrer Gesanges Ausbildung rührend um den kleinen Afghanen Detlef, der nur um Haaresbreite den Taliban entkommen ist. Wird er je wieder am Reck turnen? Wir wissen es nicht…)

PS: Wie verhalten sich eigentlich die gesellschaftlichen Kosten der Deutschen für Kriegsflüchtlinge zur Gewinnmarge von Krauss Maffei und Rhein-Metall und Heckler & Koch? Da sie ja eindrucksvoll an den Voraussetzungen für Kriegsflüchtlinge mitarbeiten, sollten sie auch die Bewirtungskosten übernehmen (steuerlich absetzbar, selbstverständlich).



Musik: Quakes by Martin Compart
6. Dezember 2014, 1:06 am
Filed under: Allgemein | Schlagwörter: ,

Zum Advent etwas zur inneren Einkehr. Wie mich diese barbarischen Horden in den Fußgängerzonen ankotzen.

Er schlendert durch die Fußgängerzone der Innenstadt in ein anderes Leben. Die Einkaufsstraße erscheint ihm erbärmlich im Vergleich zu einem afghanischen Bazar. Die Geschäfte bieten unnützen Krempel an, von mieser Qualität. Schaufenster und Werbeflächen versprechen Glück durch Kauf. Auf ein paar hundert Metern sieht er vier Männer, die leere Flaschen aus den Papierkörben und von den ungepflegten Rasenflächen sammeln. Vor sechs Jahren, bevor er sich langfristig für den Hindukusch entschieden hatte, war nicht einer hier auf acht Cent Flaschenpfand angewiesen. Politiker und Banker verpassten dem Land den letzten Arschtritt. Wenn man nach Jahren in einen Ort zurückkommt, in dem man mal gelebt hat, sind alle Veränderungen fast persönliche Beleidigungen. Man misst die Stadt an den eigenen Erfahrungen und nicht an ihrer Degeneration.
Die Fußgängerzone stinkt nach schlechtem Essen, Industriekaffee, Abgasen und dumpfen Erwartungen. Aus Fastfood-Kiosken schiebt man den Fraß durch schmierige Durchreichen hinaus. Von einem Coffeeshop strömen junge Leute, braune Plörre in Plastikbechern in den jungen Gichtfingern. Keiner von ihnen wird je wissen, wie ein richtiger Kaffee schmeckt. Oder ein richtiger Tee. Begeistert nuckeln sie ihre zuckrigen Geschmacksverstärker, Becher in der einen Hand, H & M-Tüten in der anderen. Konsumenten, die nicht ahnen, wie lästig und ekelig sie sind. Kichernde Handyoten rennen sich gegenseitig um. Tumultig, aber ohne Leben. Ihr Schicksal ist es, konfektionierte Phasen zu durchlaufen. Ein Ladenschild verkündet: Kaffe ToGo – jetzt auch zum mitnehmen. Die Verblödung ist nicht aufzuhalten, unumkehrbar. Ein Luftkurort für die Bedürfnisse Debiler. Die Zeit vergeht nicht, sie torkelt unbeholfen durch die Fußgängerzone. Dieses Volk verfügt zwar über den höchsten Lebensstandard seiner Geschichte, aber auch über minderwertigste Lebensqualität.
Andy überflutet mörderische Wut auf diese stupiden Idioten, die eine Gesellschaft repräsentieren, die ihn ausgrenzt und nicht leben lässt, wie er kann und wie er will. Ich hole mir, was mir zusteht. Ich scheiße auf eure Zustimmung. Ich werde auf eure Gräber spucken.
Blödes Gekicher und Gestammel in Kanak oder Pidgin-Deutsch weht um seine Ohren. Genetische Vulgarität? Oder nur sozialisationsbedingtes Grauen?
„Die Battle war echt voll cool.“
„Ihr seid nur neidisch, weil ich härter bin als euch.“
„Die Heidi hat einen eigenen Palast nur zum schillen.“
„Wenn du mich nicht mit Respekt kommst, gibt es die Kante.“
„Alder, wo soll isch fahrn dem Benz, Alder?“
„Dem Ampeln is grun, abern wenn rot is, fahr isch trotzdem druber, isch schwör, Alder!”
„Alder, hab neue korreckte Tussi, Alder. Zwei Wochen treu, Alder, ich schwör!“
„Un, fickssu oder was?“
„Normal, Alder, hab isch geile Tuss, Alder. Un du? Wixtu oder was?“
„Alder, bin isch schwul oder was? Isch hab schon mehr Tussen gefickt als du gewixt hast. Alder, bevor isch wix, geh isch Puff!“
„Mein Supporter hat gestern bei mich mit seinem Alimentenkabel performt.“
Vergebliche Bemühungen um Karrieren als Alpha-Männchen. Empörende Eingeständnisse kulturellen Verlustes. Neusprech dank des Fernsehens und ökonomischer Degeneration. Selbst die Sprache ist verseucht durch die Werbeindustrie, die sich aller Medien bedient. Sie lebt davon, Dir einzureden, dass Du ein NICHTS bist – überflüssig wie eine Zyste. Lediglich der Konsum kann Dich davon erlösen, ein Niemand zu sein. Sie brauchen Dein Verlangen. Je totaler das Verlangen, umso kalkulierbarer wird das Verhalten, bis es exakt berechenbar ist. Der Heroin-Junkie ist der bravste Konsument, denn er tut alles für seine ersehnte Ware.
Wie schon William Burroughs feststellte: Die Realität hat keinen Werbeetat.
Die Mutter der Idioten ist immer schwanger.

(aus LEMMINGE IM PALAST DER GIER)