Filed under: Brit Noir, CAMPBELL ARMSTRONG, Noir, Porträt, thriller, WORK IN PROGRESS | Schlagwörter: Brian dePalma, Brit Noir, CAMPBELL ARMSTRONG, George Lucas, Glasgow, Noir, Robert Ludlum, Sixties, Ted Lewis, Thriller
Es ist immer wieder erstaunlich, welche Qualitätslücken in der Wahrnehmung der Noir-Kultur bis heute (trotz Internet) festzustellen sind.
Nichts neues, eigentlich.
Ohne das französische Engagement in den 1960 und 1970ern wären Autoren wie David Goodis, Jim Thompson oder Don Tracy nie in den „Kanon“ des Genres „aufgerückt“.
Oder welches Unverständnis Manchette Mitte der 80er in der deutschen Szene auslöste, als er in den Ullstein-Krimis erschien (ähnliche Reaktionen gab es auch bei Lisa Cody oder Sue Grafton, die damals die ersten weiblichen Protagonisten im deutschen Krimi-Markt vorstellten, aber durch feministische Ideologen schnell Unterstützung fanden).
Die Überraschung in der Rezeption bestätigte damals wie heute die kulturelle Verspätung Deutschlands.
Die Tiefen des Genres werden traditionell in Frankreich besser ausgeleuchtet als etwa in den USA oder Deutschland (wo es sich am Markt kaum noch behaupten kann).
Halten wir das Lamentieren kurz und erfreuen wir uns lieber an Entdeckungen oder Neuentdeckungen, die uns beglückende Lektüre für bescheidene Antiquariatspreise garantieren.
Campbell Armstrong wurde als Thomas Campbell Black am 25. Februar 1944 in Govan, Glasgow, geboren.
Er wuchs im Arbeitermilieu auf und entdeckte früh die Literatur. Zu seinen frühesten literarischen Einflüssen gehörte Robert Louis Stevenson, aber er entdeckte auch schnell Sartre, Camus, Dos Passos und Kerouac. Als sechsjähriger hörte er im Radio eine Lesung von Dylan Thomas („ And Death Shall Have No Dominion“). Das beeindruckte ihn so tief, dass er beschloss, Schriftsteller zu werden. Er war teilweise ein guter Schüler, besonders die Literatur hatte es ihm angetan und ein engagierter Lehrer förderte sein Talent. Bis zu seinem Tod erinnerte sich Armstrong gerne an diesen Lehrer, dem er viel verdanke. Bereits mit sechs Jahren hatte er handschriftlich eine Schulzeitung herausgegeben. „Ich hatte sogar Korrespondenten.“
Als Teenager entdeckte er Folk-Musik und Jazz; mit der zeitgenössischen Pop-Musik der Vor-Beatles-Ära konnte er nicht viel anfangen.
Sein erster Job war einziger männlicher Verkäufer in Cuthbertson’s Musicshop in der Sauchiehall Street. Hier lernte er Eileen Altman kennen, seine erste Frau und Mütter seiner drei Söhne.
1962 verließ er seine Heimatstadt. Er studierte an der University of Sussex und machte dort seinen Abschluss in Philosophie. Ein Freund erinnerte sich bei Armstrongs Beerdigung:
“When I first met him, at Sussex University in 1964, I saw a hard-drinking, scruffy-looking 20 year-old Glaswegian, already married, a “mature student” He’d knocked around a bit since leaving school, played folk guitar and was reading Philosophy Campbell could and would turn out 60 pages in a night, usually after a day of heavy drinking: pint after pint of Guinness and something – cider.”
Eileen and Campbell heirateten und zogen nach London, wo Campbell als Lektor zu arbeiten begann, erst für Weidenfeld & Nicholson, dann für Granada. Wie fast zeitgleich mit Ted Lewis und Derek Raymond tummelte er sich in der Sohoszene. Nächtelanges saufen, diskutieren, Bücher machen.
Aus dem Spaß am Saufen wurde der Ernst des Trinkens.
Anfang der 1970er war Campbell von seinem Job zu Tode gelangweilt und er emigrierte mit seiner Frau und zwei Söhnen in die USA – ohne dies vorher mit seiner Familie abgesprochen zu haben. Wie so oft in dieser Zeit, traf er einfach seine Entscheidung und die Familie hatte zu parieren.
Von 1971 bis 1974 lehrte er an der State University of New York Kreatives Schreiben, obwohl er nicht wirklich davon überzeugt war:
„I didn’t believe in teaching writing. You’ve either got it or you haven’t. You’ve got to have plot, you’ve got to have character.“
In den Jahren 1975 bis 1978 unterrichtete er dann an der Arizona State University, beschloss 1979 jedoch seine Hochschulkarriere zu beenden und sich ganz der Literatur zu widmen. Damals lebten sie – inzwischen war ein dritter Sohn geboren – in Sedona, Arizona, zogen dann nach Phoenix. Die Ehe ging den Bach runter. Campbell schrieb ganztags und Eileen wurde Geschäftsfrau. Wenn er nicht schrieb, soff er und trieb sich herum. Dann lernte er Rebecca Armstrong kennen, die Tochter eines Jockeys. Die Beziehung wurde ernst. Eileen wusste, dass ihre Ehe am Ende war und traf sich mit Rebecca. Nach dem Treffen sagte sie zu Campbell: „Ich habe dich gehen lassen.“ Campbell und Rebecca blieben bis zu ihrem Tod tief verbunden (wovon sein herzzerreißendes autobiographisches Buch I HOPE YOU HAVE A GOOD LIFE zeugt). Eileen und Rebecca wurden sogar beste Freundinnen.
Campbell verließ Phoenix, heiratete Rebecca und lebte mit dem jüngsten Sohn und Rebeccas Tochter Leda zusammen. Eileen blieb in Phoenix. Rebecca unterstützte ihn, indem sie ihm half, seine Sauferei zu kontrollieren und sich mehr auf die Arbeit zu konzentrieren.
Sein erster Roman war 1968 erschienen: die schwarze Komödie ASSASSINS AND VICTIMS wurde von Patricia Highsmith enthusiastisch besprochen. „Inspiriert wurde ich durch einen Hund, dessen Gebelle mich nächtelang wach hielt. Ich wollte ihn umbringen. Das gab mir die Idee zu einem Killer, der behauptet, auf Hundemord spezialisiert zu sein, aber ein Lügner ist. Ich wollte ein möglichst schauerliches Ende, und das bekam ich auch hin. Mein zweiter Roman war ein Experiment: Einen Kriminalroman ohne echte Lösung.“ Dafür gewann er 1969 mit THE PUNCTUAL RAPE den Scottish Arts Council Award für Kriminalliteratur.
„Ich beschäftigte mich intensiv mit den Konzentrationslagern und wie manche darin überlebten. Daraus wurde DEATH´S HEAD.“ Damals erschienen seine Bücher unter „Campbell Black“. Später kamen noch Pseudonyme hinzu.
In den 1970ern schrieb er als Campbell Black auch einige Horror-Romane, die bis heute in der Weird Fiction-Szene Kult-Status genießen (so behauptete die Village Voice keck, Black sei ein besserer Horror-Autor als King oder Straub). Für Brian de Palma machte er eine Novelisation aus DRESSED TO KILL: „Brian wollte wohl unbedingt seinen Namen auf einem Buch haben.“
Schnelles Geld versprach auch die Novelisation von RAIDERS OF THE LOST ARK für George Lucas, die sich weltweit millionenfach über Jahrzehnte verkaufte. Trotz regelmäßiger Bitten um Tantiemenabrechnungen, rührte sich Lucas und sein selbstgefälliger Haufen nicht. So kam es 2004 zu einem Prozess, für den als Streitwert 4 Mio. Dollar angesetzt wurden.
http://www.hugesettlements.com/Personal-Injury/1294.html
Als „Thomas Altman“ schrieb er zwischen 1980 und 1984 fünf Psychothriller, oder wie er sie nannte “novels of psychological terror”. „Die langweilten mich schnell. Kaum nachvollziehbar, dass ich sie schrieb. Es ging immer nur darum, wie man am besten Frauen in den Vorstädten terrorisiert.“ Anschließend schrieb er u.a. zwei okkulte Thriller.
Er ließ sich nie auf ein Subgenre festlegen. Die Meisten dieser kurzen Romane waren Auftragsarbeiten für den berüchtigten Verlag Corgi Books. „Ich ziehe es vor, diese Bücher zu ignorieren.“ Zu Unrecht, meinen einige Hardcore-Fans.
Erst mit den Frank Pagan-Thrillern, mit denen er zu „Campbell Armstrong“ wurde, kam der große Erfolg. Er änderte seinen Namen, um aus einen Optionsvertrag heraus zu kommen. Der erste war JIG, 1987. „Es war mein erfolgreichster Roman mit 23 Auflagen in England. Das trieb meine Vorschüsse für einige Zeit ziemlich hinauf. Meiner Meinung nach ist AGENTS OF DARKNESS mein bestes Buch. Auch weil der Protagonist ein Alkoholiker ist, der sich selbst erlösen muss.“
Pagan, der Gegenterror-Agent hängt einem „primitiven Sozialismus“ an und ist der Held von fünf dicken Thrillern, die Ludlum alt aussehen lassen. Seit dem Klassiker MAMBO (1990), in dem Castros Kuba erobert werden soll, nahm er die beeindruckenden Action- und Gewaltszenen zurück. „Es langweilt mich mehr und mehr. Ich muss mich dazu zwingen. Der Body count in MAMBO war sehr hoch. Ein Kritiker behauptete, etwa 1400 Menschen. Ich lasse jetzt lieber die Gewalt im off. Ich will nicht länger mit derartigem assoziiert werden. Eher gehe ich in Therapie.“
Politisch waren seine Romane immer und blieben es auch nach der Pagan-Serie. „Ich denke, alle Politiker sind Idioten. Die Leute, die über unseren Planeten herrschen, managen es auf die übelste Weise-. Alles voller geheimer Deals in Hinterzimmern, die darauf abzielen, ihre Gegner zu vernichten. Man dringt nie zu Kern vor und erfährt nie die Wahrheit. Genau das interessiert mich. Da gibt es wahrlich genügend Stoffe.“ Pagan veränderte sich langsam in dem Quintett. Im letzten Roman hat er eine Liebesaffäre mit einer Terroristin. Danach quittiert er den Dienst, weil er sich schämt und nicht mehr für Special Branch arbeiten will. „Das war es. Ich kam mit Pagan nicht mehr weiter. JIG, der erste Pagan, war wahrscheinlich auch deshalb so erfolgreich, weil hinter der ganzen Action eine patriotische Lüge stand: Lasst uns Nordirland zurück holen. Etwas, das nie passieren wird.“
AGENTS OF DARKNESS beschäftigte ihn länger als frühere Romane: insgesamt 18 Monate. Noch reflektiver als die Romane zuvor. „Der Schreibprozess machte Spaß. Ich schrieb drei unterschiedliche Fassungen, sogar eine mit einem glücklicheren Ende. Aber die überzeugte mich nicht, war zu unrealistisch. Wäre es ein reines Genre-Buch, hätte es ein Happy end.“
Der Schluss eines Buches war ihm sehr wichtig: „Ich mag eigentlich keine Happyends. Im Leben gibt es Happyends nicht gerade häufig. Ich mag offene Enden für meine Bücher. Ich mag Mehr- oder Doppeldeutigkeit am Schluss eines Romans.“
Anschließend kam der nicht minder beeindruckende CONCERT OF GHOSTS. Wer als Autor lernen will, wie man literarisch subjektive psychische Prozesse so objektiviert um den Leser zu manipulieren, der sollte GHOSTS studieren (wer sich am perfekten Thriller versucht, dem gibt AGENTS hilfreiche Studienmöglichkeiten). „Beide Romane beschäftigen sich mit amerikanischer Politik und der Natur der US-Demokratie.“ Dann schrieb er einige kurze Noir-Thriller, SILENCER, BLACKOUT und DEADLINE, „ziemlich düstere Sachen auf ihre Weise.“
Was Cleverness und instinktives Stilempfinden angeht, war er vielleicht so etwas wie der Luke Haines des Brit-Crime der nineties.
Wenn ich einen richtig schlechten Satz geschrieben habe, kann mich das wochenlang umtreiben. Heute schreiben Autoren dauernd schlechte Sätze, Sätze die von jedem Beliebigen formuliert sein könnten. Gute Sätze atmen, lassen dich den Charakter riechen, fühlen.“
Egal, wo ein Roman von ihm spielt, ob Miami, Moskau, Edinburgh oder Manila, jedes Detail ist genau recherchiert. Auch Armstrong gehört zu den Autoren, die einen Handlungsort bereisen und in sich aufsaugen.
Ende der 1980er hatte er von den Amerikanern genug. Ausgerechnet ihm ging der Waffen-Fetischismus mächtig gegen den Strich und der „American Way of Life“ hatte keine Faszination mehr. „Amerika ist gruselig. Du gehst dorthin und nach einiger Zeit bist du amerikanisiert. Plötzlich gehst du zu einem Baseballspiel – und dann weißt du: Sie haben dich!“
Nach dieser Erkenntnis brach er die Brücken ab und ging mit seiner Familie nach England zurück und arbeitete zuerst als Journalist, dann als Lektor, bevor er sich anschließend ganz auf das Schreiben konzentrierte.
1991 kaufte er ein heruntergekommenes Anwesen mit einem 30-Zimmer-Haus in Offaly in Irland. „Der Kaufpreis war unglaublich günstig, aber die Reparaturkosten enorm.“ Günstig war das riesige Haus wohl auch deshalb, weil einige Opfer von Oliver Cromwell spukten.
Natürlich hatte er auch das über den Kopf seiner Frau beschlossen und besiegelt. Bald darauf siedelten sie ganz nach Irland und was Campbell an Steuern sparte, jagte er mit Guinness durch die Kehle – bis er den Absprung schaffte.
Alkohol war und ist wichtiger Bestandteil nicht nur der schottischen Kultur.
Für Campbell Armstrong wurde während seiner ersten Londoner Verlagstätigkeit zum wachsenden Problem. Später kam Koks als Katerrezeptur hinzu: „I had stopped drinking before I came to Ireland but as soon as I came I started drinking again it was the Guinness.“ Aber dann war Schluss: “Im März 1993 trank ich in einem Dubliner Pub mein letztes Guinness. Ich hatte das Gefühl, ein weiterer Drink würde endgültig die in mir schlummernden Dämonen wecken und mich endgültig in den Abgrund führen, aus dem es kein weiteres Entkommen mehr gibt – nur den Tod. 1975 nahm ich zweimal LSD und wurde fast verrückt, das ist nichts für mich. Mit der Zeit stellte ich fest, dass mich alle Drogen paranoid machen, am schlimmsten Kokain.“
Der Alkoholismus forderte seinen Preis: 1996 wurde bei ihm Diabetes diagnostiziert.
Fast alle seine Romane wurden für den Film optioniert; adaptiert wurde bisher keiner. Ziemlich unverständlich. Ein weiterer unnötiger Beweis, für die Dämlichkeit dieser Branche. Aber angesichts der unzähligen miesen Literaturverfilmungen vielleicht auch pures Glück.
Trotz ihrer Düsternis sind Armstrongs Romane Bücher, die einen aus dem Zustand tiefster Betrübnis befreien – dank ihres gelegentlichen Humors, tiefen Humanismus und, wer das erkennen und schätzen kann, ihres bestechenden Stils.
Sein letzter großer Wurf war das Glasgow-Quartett (das selbstverständlich nicht ins Deutsche übersetzt wurde). Wer sich ein bisschen auskennt, weiß, dass in Glasgow die wirklich harten Jungs unterwegs sind. Dagegen ist Edinburgh was für Pussys.
Der erste Roman, THE BAD FIRE, über den Heimkehrer Eddie Mallon spiegelt wohl Armstrongs Besuche nach jahrzehntelanger Abwesenheit in seine Heimatstadt wider. Armstrong sollte auf Anregung seines Verlages seine Jugenderinnerungen an Glasgow schreiben. Zum Glück für alle Noir-Fans entschied er sich dafür, diese mit einer tiefgehenden Beschreibung des heutigen Glagow als Roman zu verschmelzen.
Diese Stadt, die sich in sich selbst zurück gezogen hat, ließ ihn nicht mehr los und drei weitere Glasgow-Romane um den jüdischen Detective Lou Perlman, der ein würdiger Nachfolger von William McIlvanneys Laidlaw ist, folgten. Natürlich gibt es Unterschiede. Und es wäre völlig ungerecht den höchst individuellen Autor Armstrong mit McIlvanney, den Armstrong bewunderte, zu vergleichen. Ich kenne keinen Autor, der wie Armstrong seine Charaktere gleichzeitig mit so einer brutalen Objektivität und Empathie zeichnen kann. Darin spiegelt sich der Kampf gegen seine inneren Dämonen. Aber genau damit gibt er ihnen diese Dimensionen, die im Thriller noch seltener sind als im Noir-Roman (beide Genres bedient er meisterhaft, da er sich nie ihrer Grenzen bewusst werden wollte und sowas lieber Klugscheißern wie mir überlässt).
Lesenswert zur Heimkehr nach Glasgow: https://web.archive.org/web/20060518091529/http://www.campbellarmstrong.com:80/native.php
Campbell Armstrong verstarb am 1. März 2013 , vier Tage nach seinem 69. Geburtstag an den Folgen einer Krebserkrankung. Zurück bleiben seine zweite Frau Rebecca und die Kinder Iain, Stephen and Keiron und Leda. Außerdem 27 Romane, die in 11 verschiedenen Sprachen übersetzt wurden; darunter Deutsch, Französisch, Italienisch, Spanisch, Schwedisch, Griechisch, Polnisch, Japanisch und Hebräisch, drei Stücke und ein autobiographisches Werk.
Seine Bücher bleiben und werden immer wieder von neuen Lesern entdeckt werden.
Das wäre ein guter Soundtrack für Armstrong:
Manchmal aber auch eher das:
Filed under: Drohnenkrieg, Ekelige Politiker, NEWS, ORGANISIERTE KRIMINALITÄT, Parasiten, WORK IN PROGRESS | Schlagwörter: Idioten

Thomas de Maizière – Seit über 300 Jahren politisch engagiert für Deutschland. Er hält noch heute Drohnen für ein Imkerproblem, bei dem Geld keine Rolle spielt.
„Aber unter denjenigen der SA, die da teilnehmen, gibt es doch ganz schön viele, die bringen ihre Sorgen zum Ausdruck vor den Herausforderungen unserer Zeit. Diese Sorgen müssen wir ernst nehmen, damit müssen wir uns auseinandersetzen. 1934 darf sich nicht wiederholen; das sind wir dem System schuldig.“
Ralf Jäger, der Alfred E.Neumann der NRW-SPD: „Ich finde, man darf da nichts beschönigen.“
Was, bitteschön, spricht denn gegen ANSTÄNDIG geführte Asylantenheime?
„Was damals rechtens war, kann heute nicht Unrecht sein“, sagte schon Kamerad Hans Filbinger, CDU, von 1966 bis 1978 Ministerpräsident von Baden-Württemberg.
Und zum ausschneiden: Deutschlands fetteste Politiker(das kommt nämlich davon, wenn man an Diäten spart):
Jetzt noch was ganz anderes…
(Helena Fischer kümmert sich neben ihrer Gesanges Ausbildung rührend um den kleinen Afghanen Detlef, der nur um Haaresbreite den Taliban entkommen ist. Wird er je wieder am Reck turnen? Wir wissen es nicht…)
PS: Wie verhalten sich eigentlich die gesellschaftlichen Kosten der Deutschen für Kriegsflüchtlinge zur Gewinnmarge von Krauss Maffei und Rhein-Metall und Heckler & Koch? Da sie ja eindrucksvoll an den Voraussetzungen für Kriegsflüchtlinge mitarbeiten, sollten sie auch die Bewirtungskosten übernehmen (steuerlich absetzbar, selbstverständlich).
Filed under: LUCIFER CONNECTION, MUSIK, Sodom Kontrakt, WORK IN PROGRESS | Schlagwörter: LUCIFER CONNECTION, Sodom Kontrakt
Diese großartige Band könnte ein Vorbild für die nicht minder wunderbaren Baseballs gewesen sein. Denn bereits vor ihnen haben sie „tolle Songs ihrer wahren Bedeutung zugeführt“ (Send me An Angel, Planet Earth etc).
Filed under: Dutroux, GOMORRHA DEPESCHE, Sodom Kontrakt, WORK IN PROGRESS | Schlagwörter: Dutroux, GOMORRHA DEPESCHE, Jotis Demmink, Snuff, Warwick Spinks
Amsterdam erstickte in der Schwüle. Kein Hauch kam vom Meer. Schwitzende und lärmende Touristen krochen wie fette Käfer den Rembrandsplein rauf und runter oder schluckten Erfrischungsgetränke in den überteuerten Straßencafés um sich vor dem Dehydrieren zu bewahren. Gill ging neben Bart und betrachtete missgelaunt das Treiben. Das einst von Ted Allbeury als zivilisierteste Stadt der Welt bezeichnete Amsterdam war zu einer Konsumkloake verkommen, voll gestopft mit Kriminellen und Abschaum. Die Globalisierung der Gier und des Elends hatte auch vor dieser einstigen Schönheit nicht halt angehalten. Eine Metropole der Perversionen und die Hauptstadt der Toleranz und der Lebensfreude – nur nicht für die Opfer. Wer hier vom Wagen fiel, kroch durch die Gosse und fraß Kot bis ihn der Tod erlöste. Die Calvinisten hatten die Hölle längst privatisiert.
Die engen Seitenstrassen mit ihren aneinander gedrängten Häusern hatten ihren historischen Charme in den Fassaden bewahrt. Trotzdem wirkte die Stadt nie antiquiert. Sie hatte die umtriebige Energie kultureller und wirtschaftlicher Neugier. Im Zentrum mit den großen und kleinen Shopping-Tempeln drängelte sich niemand durchs Gewühl, der nicht einen Einkaufssack mit sich schleppte. Die Gesichter der Touristen strahlten begeistert über diese perfekte Verdinglichung der Existenz.
In der Verbrechensstatistik Europas hatte sich Amsterdam in den letzten Jahrzehnten auf Platz drei vorgearbeitet und behauptete sich recht gut als ökonomische Metropole. Nachdem die Amsterdamer Bosse Klaas Bruinsma und Willem Holleeder erschossen oder aus dem Verkehr gezogen worden waren, hatte sich die Schattenwirtschaft internationalisiert. Ganz vorne dabei waren serbische Killer und die unvermeidbaren Triaden, die schon in den 1970ern ihre Machtkämpfe ausgetragen und ihre Claims abgesteckt hatten.
Sie bogen in eine weniger belebte Seitenstraße ab und verließen den Trampelpfad des Tourismus. Gleich um die Ecke des Rembrandsplein mit seinen Cafés und Geschäften lag die Paardenstraat, zugemüllt und nach Pisse stinkend.
Bart war ein hagerer Bursche in einem zerknitterten Anzug. Er hatte ein angstvolles Lächeln, das nie stehen blieb und über sein Gesicht zuckte. Seine Höflichkeit war immer eine Spur zu eifrig und zeigte seine Unsicherheit. Der typische Laufbursche. Von allen gemocht und bis zu einem gewissen Punkt akzeptiert und ins Vertrauen gezogen. Einer der es nie bis hinter die Türen schafft, wo die wichtigen Leute sich ihren Mist ausdenken und planen.
„Wie sind Sie ins Milieu gekommen?“
Bart grinste unsicher und rieb sich das Ohrläppchen. „Sie werden es nicht glauben. Ich war Gefängniswärter. Für ein paar Gulden besorgte ich den Häftlingen, was sie gerade brauchten. Ich musste Geld verdienen. Meine Frau war schwer krank und konnte nicht mehr dazu verdienen. Aber wir hatten uns an einen gewissen Luxus gewöhnt. Naja, ich verdiente mir jedenfalls das Vertrauen von ein paar harten Jungs. Als ich aufflog, haben sie mich rausgeschmissen. Was kann ein gelernter Schließer aus dem Staatsdienst noch machen? Nicht mal eine Security-Firma wollte mich… Die hatten Angst, dass ich vielleicht einen Inside-Job machen könnte. Meine Frau verließ mich für den nächsten besten mit einer dicken Börse. Also rutschte ich ins Geschäft.“
„Spitzeldienste?“
„Oh, nein. Sie werden das auch nicht glauben, aber ich bin irgendwie doch eine ehrliche Haut. Deswegen werde ich auch akzeptiert. Denn für gefährliche Jobs fehlt mir der Mut. Die Bullen sind zwar an mich heran getreten, aber ich habe sie abblitzen lassen. Ich habe keine Nerven für ein Doppelspiel.“
„Ich kenne Jungs aus dem Milieu, die würden Pädophile oder Snuff-Händler töten.“
„Amsterdam ist anders. Bei uns Holländern geht es erst ums Geschäft und dann um die Moral. Wir sind echte Calvinisten. Und wir sind ja so tolerant. Niemand darf einem Individuum vorschreiben, wie er sexuell zu ticken hat. Nur deswegen konnte die Pädophilenszene in den achtziger Jahren hier zum Big Business werden.“
„Wieso gibt es da so starke Überschneidungen zur Snuff-Szene?“
„Leute, die gerne Kinder ficken, wollen überlegen sein, Macht ausüben. Vom ficken zum quälen ist es dann nur ein kleiner Schritt. Ein kleines Kind zu ficken ist schon Folter. Jemanden das Leben zu nehmen ist doch die höchste Form der Macht. Die sollen erzählen, was sie wollen. Das sind alles perverse Sadisten. Und die Brutalsten gehen nicht n ur ihren Neigungen nach. Sie machen ein Riesengeschäft daraus. Lassen sich für ihren Spaß bezahlen.“
. Bart deutete auf eine dunkle Bar in Haus Nr.15. „Aus der guten alten Zeit, den 1990ern, in denen Warwick Spinks und seine kriminellen Pädo-Freunde hier ihr Unwesen trieben, sind noch die beiden Treffs Festival Cafe und Music Box in Nr.9 übrig geblieben. Nach wie vor sind osteuropäische Knaben im Angebot und jugendliche Stricher aus ganz Europa lauern auf Freier. Die letzten Überbleibsel als Spinks und seine britischen Gesellen in den 1980ern hier eine pädophile Kolonie gründeten, die auch Snuff-Filme herstellte und vertrieb.“
„Ein netter Schaufensterbummel. Dieser Spinks war so was wie ein Pionier der Szene?“
„Könnte man sagen. In England hatte er Filialen, über die er die Videos vertrieb. Eine ganz üble Ratte. Ich hatte ungern mit ihm zu tun, aber…“
„Jajaja. Ich weiß schon: Das liebe Geld. Erzählen Sie mir was über ihn.“
„Spinks fuhr gerne in der Begleitung von Knaben aus seinen Klubs nach Berlin. Berlin war eine zentrale Anlaufstelle für Jugendliche aus Osteuropa. Außerdem war es die erste westliche Stadt, die von den Ostblock-Gangs nach dem Mauerfall unter Kontrolle gebracht wurde. Sie sollten dort die Minderjährigen überzeugen, dass auf sie in Amsterdam das Paradies wartet. Das Paradies bestand selbstverständlich aus Cash und Drogen. Für jeden neuen Rekruten bekam man einen Finderlohn. Als Spinks einem Schlepper nur in Kokain auszahlen wollte, wurde der sauer. Er packte Spinksam Kragen und knallte ihn gegen einen Automaten. Sofort griff Spinks Clubwächter ein, packte den Jungen und schmiss ihn durch das Fenster im 1.Stock auf die schmierige Spruitstraat, wo er mit einem gebrochenen Bein liegen blieb. Damals, so schätzte sogar die holländische Polizei, waren in Amsterdam etwa 250 Personen in die Herstellung von Kinderpornographie verwickelt. Die Verknüpfungen gingen bis Frankreich und Belgien…“
„Nihoul?“
„Ganz recht. Es gab enge Beziehungen zu Dutroux und den ganzen Klüngel um Nihoul. In diesen Kreisen endet nichts an Grenzen.“
„Und die Bullen haben gepennt, weil die Politiker nichts davon hören wollten.“
„Politiker gehören schließlich auch zu den Kunden. Besonders in Brüssel und London. Die holländische Polizei gehört zu den uneffektivsten der Welt. Nach Dutroux sind sie ein bisschen wacher geworden. Aber Sexualdelikte interessieren sie nicht. Besonders nicht, wenn es um osteuropäische Kinder geht, die sowieso keine Lobby haben. Sie sind für sie nichts anderes als das was sie sind: Dreck für die Strasse. Sie kümmern sich lieber um Einbrüche und Autodiebstähle. Denn da geht es schließlich um echte Werte. Ein Auto ist doch mehr wert als zehn vergewaltigte und aufgeschlitzte Zigeunerkinder. Auch können sie nicht einfach wie wir über jede Grenze um Geschäfte zu machen. Sie müssen erstmal im jeweiligen Land um Amtshilfe nachkommen. Die Politik hat da ganz klar Prioritäten gesetzt. Kampf gegen Rauschgift. Das hat Priorität und ist ein Milliardengeschäft an dem viele Arbeitsplätze hängen…“
„Ineffektiv und absolut sinnlos. Aber es sorgt für hohe Profitraten und hohe Endverbraucherpreise.“
„In unserer schönen perversen Welt hat das eben absoluten Vorrang und pumpt viel Geld rein. Was sind schon Menschenhandel und tote Kinder im vergleich zum bösen Marihuana?“
„Weiter mit Spinks.“
„Sein Haus war eine Honigfalle für Jungen, ausgestattet mit Spielautomaten, Videofilmen und jede Menge Alkohol und Drogen. Wer nicht mitmachte, wurde einfach vergewaltigt. Einige Jungen machte er heroinsüchtig. Ältere Männer kamen und gingen und benutzten die Minderjährigen für jede Perversion, die ihnen Freude bereitete.
Einmal kam ein 13jähriger zu Spinks und fragte ihn nach Haschisch. Der kleine Idiot. Spinks gab ihm Heroin. Später vermiete er ihn auf den einschlägigen Klappen.“
„Warum hauen die Jungs nicht ab, wenn sie können?“
„Wohin denn? Meistens sind es Ausreißer oder sie wurden verkauft. Dann sind sie süchtig und tun letztlich alles für Drogen.“
„Sie sterben früh.“
„So oder so. Ich habe leider ein paar Filme zu sehen bekommen, die es ja nicht gibt. In einem sah man einen zwölfjährigen Knaben vergewaltigt und mit Nadeln attackiert, bevor er von seinem Peiniger kastriert und anschließend mit dem Messer aufgeschlitzt wurde. Ein anderer war garantiert von Spinks selber gedreht. Es war an Bord seines Hausbootes. Ich habe ein paar Tassen wieder erkannt, die da rum standen. Der Ton hatte das Schlagen der Wellen gegen den Bootsrumpf registriert. Der Junge zuckte verzweifelt mit dem Kopf als er oral zu Tode vergewaltigt wurde. Über dem Klatschen des Wassers hörte man das verzweifelt Gurgeln des Jungen und das befriedigte Grunzen des Mannes.“
Gill stöhnte innerlich auf. Weder Polizei noch Politik waren wirklich gewillt, diesen Schweinestall auszumisten. Und wie man wusste, wurden die Opfer häufig selber zu Tätern. Das konnte sich über Generationen in die zu Zukunft fortsetzen. Dieses Leben formte diese Kinder, die dann später das leben formten.
„Was ist aus Spinks geworden?“
„Als ihm der Boden hier und in England zu heiß wurde, ging er nach Prag. Eine Menge Pädophiler sind damals nach Prag oder in andere osteuropäische Städte gegangen, weil sie im dortigen Chaos gut untertauchen konnten und weiterhin ihren Geschäften und Neigungen nachgehen konnten. Spinks organisierte Urlaubsreisen für Kinderficker. Ging jahrelang. Dann kam ihm ein englischer Journalist und die Leute von CEOP auf die Spur…“
„CEOP?“
„Child Exploitation and Online Protection Centre. Die Prager Polizei wollte ihn verhaften. Er bekam einen Wink und floh nach England, wo die Bullen ihn in Heathrow gleich hops nahmen. Nach fünfzehn Jahren! Der Kerl schaffte es, trotz internationalen Haftbefehl fünfzehn Jahre auf freien Fuß zu bleiben. Bis November 2012. Erstaunliche Leistung, oder?“
„Jedenfalls hat man ihn jetzt aus dem Verkehr gezogen.“
Bart blieb stehen und sah Gill verwundert an. „Nur um die achtzehn Monate seiner englischen Reststrafe abzusitzen. In Prag hätte ihn eine neue Anklage erwartet. Spinks wusste genau, warum er sich nach England absetzte.“
„Jeder Bankräuber wird härter bestraft als ein pädophiler Mörder. Aber ich bin nicht auf der Suche nach pädophilen Snuff-Killern, ich muss an den heran kommen, der die CD vertrieben oder vielleicht sogar gemacht hat, die Sie Concretes Mann besorgt haben.“
Sie setzten sich auf die Korbstühle eines Straßencafés. Bart bestellte einen jonge Genever, Gill ein Hero Cassis. „Bis vor ein paar Jahren hatte Spinks sein Hauptquartier in der Pinocchio Bar in Prag. Dort besuchte ihn häufig sein alter Freund, der Staatssekretär des Justizministeriums Joris Dennink. Dennink war der, der die ganze Szene in Holland geschützt hat und war sogar Thema eines US-Kongreßausschusses wegen Kindesmissbrauchs und Menschenhandels. Spinks war das Bindeglied zu Marc Dutroux. Er kümmerte sich um die Knaben und Dutroux um kleine Mädchen im Netzwerk.“
„Dennink wurde Ende 2012 in die Rente geschickt.“
„Aber es gibt noch immer reichlich Ärger. Es gibt Demonstrationen für seine Verhaftung und es tauchen immer neue Anschuldigungen und Beweise gegen ihn auf. Er hat tatsächlich seinen Dienstwagen benutzt, wenn er in Prag ins Pinocchio fuhr. Merkwürdigerweise ist Denninks Chauffeur, Mijnher Mosterd, 2004 plötzlich und unerwartet verstorben.“
„Erpressung?“
„Wohl nicht. Er konnte es nicht mehr ertragen, was Dennink so auf dem Rücksitz trieb und hat auch sonst eine Menge mitgekriegt. Vielleicht auch, wie Dennink dabei war, als Spinks 2003 einen Kinderporno drehte, bei dem der kleine Junge starb…“
„Ein weiterer Snuff-Film…“
„Der Junge wurde mit einem Dildo zu Tode penetriert.“
Gill bestellte sich nun einen doppelten Genever. Er schmeckte beschissen.
„Das geht weit hinauf, wie in Belgien. Die türkische Regierung hat mit Dennink regelmäßig die niederländische Regierung erpresst. Die türkische Polizei hat Dennink bei seinen Istanbulbesuchen mit Knaben versorgt. Zwei von ihnen wollen jetzt in Holland gegen Dennink prozessieren…“
„Warum erpresst? Was wollen denn die Türken von den Holländern?“
„Zum Beispiel die Verhaftungen von kurdischen Exilanten. Prominentestes Beispiel war der kurdische Geschäftsmann Baybasin, der auch gegen Dennink geklagt hat. Es gab eine menge parlamentarische Anfragen und Klagen gegen ihn. Aber alle wurden niedergeschlagen und unter den Teppich gekehrt. Dieses Netzwerk ist seit dreißig Jahren aktiv und könnte ohne Mittäterschaft von ganz oben in ganz Europa nicht existieren.“
„Das hat man seit Dutroux vermutet.“
„Von wem haben Sie den Porno für Concrete?“
„Von Elsie de Harpyie. Concretes Agent wollte etwas ausgefallenes, nicht den üblichen Kinder-Snuff. Die Harpyie kann alles besorgen, was irgendwo auf der Welt existiert. Für den richtigen Preis. Und Geld spielt bekanntlich für diese Leute keine Rolle.“ Bedauern und nicht Neid lag in Barts Stimme. „Ich habe ein paar Tausender rübergereicht und die DVD zwei Tage später abgeholt.“
„Ein paar Tausender?“
„Exklusive meiner Provision.“
„Wie komme ich an… Elsie ran. Können sie mich einführen?“
„Nicht, wenn Sie verbrannte Erde hinterlassen. Das könnte mich töten – oder schlimmer: aus dem Geschäft bringen.“
„Keine Sorge. Es geht nur darum, ein Geschäft zu machen“, log Gill.
„Geld. Mit Geld kann ich Sie überall reinbringen.“
„Was wäre ein betrag, der diese Harpyie zum zwitschern bringen würde?“
„Elsie ist gut im Geschäft… Aber er stammt aus kleinen Verhältnissen. Ab 50.000 würde die Gier ihn beherrschen. Darunter neigt er zur Vorsicht. Er macht schließlich selber so um die 100.000 in guten Monaten. Das nehme ich jedenfalls an. Ich führe nicht seine Bücher.“
Gill stand auf und ging ein paar Schritte vom Café weg. Er rief Jacqueline Keogh an um das Geld zu besorgen. Sie sagte ihm, er könne das Geld jederzeit bei der Rabo Bank-Filliale am Dam 16 abholen. Auch mehr als er jetzt brauchte. Geld war bekanntlich kein Problem.
Gill ging zu Bart zurück. „Sie bringen mich rein, dann können Sie verschwinden. Den Rest erledige ich alleine.“
aus: http://politikforen.net/archive/index.php/t-131442.html
HPF > Politische Foren > GG / Bürgerrechte / §§ / Recht und Gesetz > Polizist ermittelt über Pädosatanismus. Spurlos verschwunden.
——————————————————————————–
PDA
Vollständige Version anzeigen : Polizist ermittelt über Pädosatanismus. Spurlos verschwunden.
——————————————————————————–
Brutus
05.10.2012, 10:47
Stan Maillaud, ein in Frankreich vergleichsweise bekannter Ermittler in Sachen Pädosatanismus der Eliten, also Kinder sowohl vergewaltigen als sadistisch schlachten, ist seit wenigen Tagen spurlos verschwunden.
Die Leserkommentare bei Alain Soral fürchten um sein Leben, sie vermuten, es werde ihm möglicherweise gehen wie seinem Kollegen Christian Jambert, der ebenfalls über pädosatanistische Netzwerke ermittelte und 1997 mit zwei Kugeln im Kopf tot aufgefunden wurde. Natürlich Selbstmord, sagen die Behörden.
Beim Lesen der Web-Beiträge oder Abhören der Videos von Égalité et Reconciliation fällt auf, daß sowohl Alain Soral als die Kommentatoren in regelrecht stereotyper Prägung vom *Pädosatanismus der Eliten* sprechen.
Wer immer noch meint, solche Ansichten würden höchstens von Verschwörungsidioten vertreten, aber doch nicht von demokratisch-rationalen Bürgern, sollte die Vorkommnisse um Stan Maillaud endlich zum Anlaß nehmen, im Web oder anhand von Büchern Recherchen anzustellen.
Unter den Stichworten Sachsenumpf und Dönermorde wird er vieles finden, was sowohl bei deutschen als auch französischen Kriminalfällen eine wesentliche Rolle spielt.
Stan Maillaud:
http://www.egaliteetreconciliation.fr/Disparition-de-Stan-Maillaud-14180.html
Christian Jambert:
http://www.egaliteetreconciliation.fr/Qui-a-tue-le-Gendarme-Jambert-13276.html
——————————————————————————–
pw75
05.10.2012, 10:59
Die Leserkommentare bei Alain Soral fürchten um sein Leben, sie vermuten, es werde ihm möglicherweise gehen wie seinem Kollegen Christian Jambert, der ebenfalls über pädosatanistische Netzwerke ermittelte und 1997 mit zwei Kugeln im Kopf tot aufgefunden wurde. Natürlich Selbstmord, sagen die Behörden.
Selbstmord?! mit 2 Kugeln im Kopf?! :haha:
Christian Jambert:
http://www.egaliteetreconciliation.fr/Qui-a-tue-le-Gendarme-Jambert-13276.html
Als Büchsenmacher habe ich schon oft mit Schußwaffen-Suiziden technisch zu tun gehabt: Daß sich ein Selbstmörder aber 2 Schuß in den Brezel setzt, konnte ich bisher nicht bestätigen: wenn sich ein Selbstmörder in den Schädel schießt, verletzt er in der Regel das Stammhirn und dann kann man keinen zweiten Schuß abfeuern, weil das vegetative Nervensystem diesen Befehl nicht mehr übermitteln kann.
Zwei Kopfschüsse sind fast 100%ig Mord, selbst wenn sie aus der selben Waffe stammen…
Mit ballistischem Gruß,
KuK
Filed under: Alain Delon, eBook, GOMORRHA DEPESCHE, LUCIFER CONNECTION, ORGANISIERTE KRIMINALITÄT, ROMAN, thriller, WORK IN PROGRESS | Schlagwörter: Belgrad, GOMORRHA DEPESCHE, LUCIFER CONNECTION, serbische Mafia, Thriller
Ich war nun einige Male in unterschiedlichen Regionen Ex-Jugoslawiens und habe fast ausschließlich positive Eindrücke abgespeichert. Ich habe nie einen Serben getroffen, der mir und meiner Generation die Verbrechen der deutschen Nazis vorgeworfen hatte. Jetzt könnten sie es: Wie Hitler die kroatischen Faschisten der Ustascha beim Völkermord an den Serben unterstützte, sorgte fataler Weise ein widerwärtiger deutscher Außenminister, Hans- Dietrich Genscher, für die Eskalation des zerfallenden Jugoslawien indem er Kroatien staatlich anerkannte (damit sie legitim Waffen einkaufen konnten – vorzugsweise bei deutschen Händlern des Todes).
Es geht nicht darum, die Serben rein zu waschen. Zu viele serbische Mordbrenner (wie der von Oberganoven Milosevic eingesetzte Arkan) haben ihr Unwesen getrieben und auch das eigene Volk ausgebeutet und zerfleischt. Aber das es heute Mafia-Staaten wie Montenegro, Albanien oder den Kosovo gibt, kann man ihnen nicht in die Schuhe schieben. Diese Leistung dürfen EU-Europäer und Amerikaner für sich verbuchen. Der gesamte Balkan versinkt inzwischen in übelster organisierter Kriminalität, die dank der Banken ihr kriminell erwirtschaftetes Geld waschen kann um es dann in den „legalen“ Finanzmarkt einzuspeisen. Mit dem ganzen schmutzigen Geld, das unsere immer rettungswürdigen Banken seit Jahren anlegen, könnte man Griechenland, Spanien und Portugal locker entschulden und aus Schwarzafrika einen Sozialstaat machen. Aber es ist politisch ja gar nicht erwünscht, Drogenhandel, erzwungene Prostitution oder Kindersklaverei auszurotten. Denn indirekt profitieren davon auch die unfähigen oder bösartigen Kreaturen in den Parlamenten und Parteien. Unser neues Prostitutionsgesetz, für das alle Menschenhändler die Deutschen lieben, hat aus der Bundesrepublik den größten Puff der Welt gemacht (und dafür gesorgt, dass immer mehr Mädchen zum Anschaffen in „dieses, unsere Land“(Altkanzler Kohl) verbracht werden.
Genug ausgekotzt. In der unregelmäßigen Reihe „work in progress“ werde ich gelegentlich Szenen oder Impressionen vorstellen um sie auszuprobieren und vielleicht Diskussionen anzuregen.
BELGRAD 16:00 UHR
Der junge Serbe starrte mit brennenden Augen durch das schmutzige Fenster des Cafés auf die in grauer Trostlosigkeit dahin fließende Save. Das Café befand sich auf einem angetauten Schiff mit dem Namen 20/44. 20 Grad Ost, 44 Grad Nord, die Koordinaten von Belgrad, und diente nachts als Disco. Dann spielte man übelsten Balkan Pop, Gypsy Groove und Bukowina Dub. Diese Daten waren auch die Zielkoordinaten der Natojets, die ihre Bomben auf Belgrad warfen.
Belgrad ist eine unglückliche Stadt. Hunderte von Jahren wurde sie unregelmäßig von den Türken geplündert, geschleift und zu Klump gehauen.
Im 20.Jahrhundert ist außer Warschau keine andere europäische Stadt so oft bombardiert, gesprengt oder zusammen geschossen worden. Zuerst von den Österreichern, dann von den Nazis, dann von den Alliierten und schließlich von der NATO. Die Nazis zerstörten am Palmsonntag 1941 mit 234 Fliegerangriffen über 700 Gebäude. In ihrer langen tragischen Geschichte haben die Serben nie einen Angriffskrieg geführt. Nur verteidigt gegen Ottomanen, Habsburger, deutsche und kroatische Faschisten, Nato, Kosovo-Separatisten, EU-Bürokraten, die eigene korrupte Regierung und die Gangs.
In den 1990ern wurde Beograd,die „weiße Stadt“ am Rande der Pannonischen Tiefebene, blutig rot, vom Bürgerkrieg und Mafia-Kriegen verwüstet. Beherrscht von korrupten Politikern und verrückten Warlords, die den Schwarzmarkt kontrollierten und Vermögen verdienten, während der Großteil der Bevölkerung am Existenzminimum vegetierte oder vom Hungertod bedroht war. Manche nennen die Stadt „Mordor“.
Heute hat sie 1,6 Millionen Einwohner. Eine verzweifelte Party-Metropole, die auf dem Vulkan tanzt. Ein Paradies der organisierten Kriminalität. Grau und trostlos hockt sie am Zusammenfluss von Donau und Sava. Die hässlichen Betonbauten zwischen noch hässlicheren Hochhäusern und zerbombten Gebäuden geben nur selten einen architektonischen Einblick in die lange Geschichte. Verrostende Ladas und qualmende Busse quälen sich durch die auf und absteigenden Strassen an den Luxuslimousinen mit kugelsicheren Scheiben der Mächtigen vorbei.
Unter der Branko-Brücke, die das alte und das neue Belgrad trennt, vegetieren in aschigen Shanty Towns die Zigeuner. Spärlich gewärmt von brennenden Ölfässern haben sie nur das fettige Flusswasser zum waschen und kochen. Daneben existieren glitzernde Nachtklubs und teure Luxusrestaurants, besucht von Gangsterbossen, die in Festung ähnlichen Villen leben und ohne Rücksicht auf den Verkehr in düsteren Konvois durch die Stadt rasen zu ihren zwielichtigen Geschäftsgesprächen. Oder sich in Luxusdiscos und Edelbordellen vergnügen, in denen die Wohlhabenden herum hängen und ihre sinnlose Existenz betäuben: Gangster, Kriegsgewinnler neben über Reformen plappernden Politikern, Popstars und den schönen Menschenschrott der Armen, die ihnen mit allem dienen um zu überleben. Die Gangster selber waren Pop-Stars. Schwermütiger Nihilismus wechselt sich mit geisteskrankem Frohsinn ab, der nicht über die Nacht hinaus geht.
Darko, so hieß der junge Serbe, zündete sich eine weitere Zigarette an. Rauchverbote gab es in Serbien nominell an Arbeitsplätzen, aber nicht in der Gastronomie. Es war keine Grundvoraussetzung für den von vielen sehnlich angestrebten EU-Beitritt. Außerdem hätte sich keiner mit dem jungen Mann deswegen angelegt. Er war Anfang zwanzig, hatte aber ein viel älteres Gesicht, geprägt von Zorn- und Schmerzfalten. Auf seiner rechten Wange glühten Narben, die unschwer als Folgen von Folter zu erkennen waren. Er verströmte die Energie und Bedrohlichkeit einer tickenden Zeitbombe. Für die anderen hat der Krieg aufgehört als er ein Junge war. Für ihn hat er da erst begonnen. Nach dem Selbstmord seiner Mutter fraß ihn die Düsternis und sein Lebensmotto wurde: „Ich bin alles, was von mir übrig geblieben ist“. Zum Glück gab es genügend Menschen, die er hasste. Sonst hätte ihn sein Selbsthass aufgefressen.
Er sah zu den beiden Männern am Eingang, die ihn durchsucht hatten. Sie gehörten zu Stojan, einem der ganz großen Scheichs der Balkan-Emirate. Er war schon in Mailand dabei gewesen als die Nasa Stvar, die serbische Mafia, zu erster Größe erblühte. Damals musste man noch sklavisch mit Titos Geheimdienst zusammen arbeiten und Exil-Oppositionelle liquidieren. Erst mit dem Bürgerkrieg wurden aus den Bandenchefs Könige. Ob Kroaten, Serben, Bosnier oder Mazedonier – alle arbeiteten über die Konflikte hinaus zusammen um ihre Vermögen zu machen. Die idiotische Politik des Westens gegenüber Serbien hatte die Gangster und korrupten Politiker reich gemacht und alle anderen arm. Stojan hatte das Treffen mit dem Albaner organisiert und für ihre Sicherheit garantiert. Er verließ nur noch selten seine festungsartig gesicherte Villa im Stadtteil Dedinje. Wahrscheinlich gehörte ihm das Disco-Schiff. Ein weiterer Wächter ließ den Kaffee-Automaten zischen um Darkos Espresso aufzubrühen. Er stellte ihn schweigend vor ihn hin.
Darko zog ein zerlesenes Taschenbuch aus seiner Lederjacke. GORILA von Dusan Savkovic, geschrieben 1974, war das einzige Buch, das er immer wieder las. Es war das einzige Buch, das er besaß und je gelesen hatte. Es basiert auf dem Leben von Alain Delons ermordeten serbischen Leibwächter Markocvic und ist ein böser, rabenschwarzer Roman, in dem alle Frauen Huren und alle Männer Verbrecher sind. Der Gangster Milutin Dacovic, der Marcovic kannte, sagte, dass die meisten Anekdoten im Roman wahr seien. In ihm gibt es nicht eine positive Figur. Der Roman zeigte die Reichtümer Frankreichs, zu denen man nur durch brutale Gewalt Zugang erhielt – wenn man Serbe und Außenseiter war. Das Buch war wieder in Mode gekommen, weil er das düstere Weltbild der jungen Generation widerspiegelte. Sie war in einem von Dieben und Mördern kontrollierten Land aufgewachsen. Auch Darko gehörte zu diesen jungen Serben, denen alles egal war und denen legale Arbeit kaum Chancen bot. Aber die Flamme seines Hasses brannte heißer. Man hatte nicht wirklich etwas zu verlieren als stolzer Serbe. Die Serben sind das einzige Volk, das aus einer militärischen Niederlage seinen Nationalmythos destilliert hat: Die verlorene Schlacht am Amselfeld gegen die Türken am 28. Juni 1389. Als Vidovan, „heiligerTag“ ist er im Bewusstsein tief verankert. Damals wurde am Kosovo polje Europa verteidigt. Und wie so oft danach, wurden die Serben von Europa im Stich gelassen. Europa hatte sie erniedrigt, zerbombt und gequält. Es war nichts unmoralisches dabei, sich durch organisierte oder andere Kriminalität an Europa zu rächen.
Der abgegriffene Abschiedsbrief seiner Mutter fiel aus dem Buch. Mit zitternden Händen faltete er ihn wohl zum hunderttausendsten Mal auseinander, bedacht darauf, das abgenutzte Papier nicht mit den scharfen Fingernägeln zu beschädigen. „Verzeih mir meine Schwäche, mein Sohn. Egal, wo ich jetzt hingehe, ich werde von dort versuchen, Dich zu beschützen.“
Mein Herz ist tot, dachte er. Daran ist nichts zu ändern. Dafür würde der Mann, der sein Vater war, büßen.
Seine mächtigen Muskeln spannten sich. Er atmete tief durch um das Zittern seines zur Waffe trainierten Körpers zu unterdrücken. Seit seiner Kindheit stemmte er Gewichte und trat Sandsäcke aus den Halterungen. Er war einer der besten Kickboxer des Landes und übte sich auch in anderen Kampfsportarten. Im Gegensatz zu den meisten anderen seiner Gang rauchte er nicht, trank keinen Alkohol und ließ die Finger von Drogen oder Psychopharmaka. Auch mit Frauen ließ er sich selten ein. Eine hatte ihm mal gesagt, er vögle, als sei er nicht wirklich interessiert. Darkos Laster war der Adrenalinkick.
Heute rauchte er. Es war ein besonderer Tag, den er sich einprägen wollte.
Der Albaner ließ ihn bewusst warten um zu demonstrieren, wo er in der Hierarchie stand. Betim, der Albaner, hatte viel Geld verdient an dem Handelsembargo gegen Serbien. Die NATO und die Europäer wussten, dass sie mit ihrem Embargo nur Milosevic und den Gangstern halfen und das Land weiter in den Untergang trieben. Entweder war es ihnen egal oder es war gewollt. Über Albanien wurde vor allem das knappe Benzin eingeschmuggelt. Aber vor allem hatte der Albaner mit Milosevic und dessen korrupter Staatsgang ein Vermögen mit Zigaretten gemacht: 1993 waren die Zigaretten so hoch besteuert, dass sie sich kein Serbe mehr leisten konnte. Betim kaufte im Westen en gros für ein paar Cents die Packung beim Hersteller ein und brachte sie nach Rotterdam. Dort wurden sie in ukrainische Flugzeuge verladen und nach Albanien und Montenegro geflogen. Dann wurden die einzelnen Packungen mit gefälschten Steuermarken beklebt, in den Markt geschleust und für zwei bis drei Dollar verkauft. Den Gewinn teilte sich Betim mit der serbischen Regierung.
Geräusche an der Tür sagten Darko, dass der Albaner endlich eingetroffen war. Wie er zuvor, wurde auch Bekim von Strojans Männern akribisch abgetastet und nach Waffen durchsucht. Darkos Waffe hatten sie nicht entdeckt, obwohl er sie ihnen vor die Augen gehalten hatte.
Mit bester Laune und ausgebreiteten Armen ging er auf Darko zu. Er trug eine weiße Seidenkrawatte, sein Wahrzeichen. Wie das ironische Grinsen, das in sein Gesicht gemeißelt war.
„Wo hat uns Strojan nur hinbestellt? Was ist das hier für eine billige Absteige? Ein Ort, wo die Wölfe ficken.“
(FORTSETZUNG FOLGT)
http://www.evolverbooks.com/evolver-books-verlagsprogramm/martin-compart-die-lucifer-connection/