Filed under: Conspiracy, Klassiker des Polit-Thrillers, Spythriller, Ted Allbeury, thriller | Schlagwörter: Polit-Thriller, Ted Allbeury, Trump
Ein reicher Geschäftsmann von der Ostküste, ohne politische Erfahrung, macht sich Anfang der 1980er Jahre auf um Präsident der USA zu werden. Setzt sich als Kandidat der Republikaner durch und gewinnt die Wahl dank seines kindischen Populismus. Seine Ziele sind u.a. Steuerreformen zu Gunsten der Reichen und gute Beziehungen zur Sowjetunion.
Und er wird von Moskau heimlich unterstützt.
„Ich habe schlimme, schockierende Nachrichten. Gentlemen, es sieht so aus, als wäre der designierte Präsident der Vereinigten Staaten nicht Herr seiner selbst.“
So ist der Plot des Polit-Thrillers “The Twentieth Day of January” ( deutsch als „In der Hand des Kreml“ 1980 bei Ullstein) von Ted Allbeury, einem der wirklichen Großmeister des Genres, den er 1980 veröffentlicht hat. Beim Wiederlesen bleibt einem manchmal die Spucke weg. Als ob der ehemalige Geheimdienstler Allbeury kurz Zugang zu hellseherischen Kräften gehabt hätte.
Der Journalist, Kulturkritiker und Blogger Josh Glenn, fand heraus, dass dies der Lieblings-Thriller von Donald Trump ist oder war (“…in the late 1980’s he talked about this book to literally everybody: his helicopter pilot, crewmembers on his yacht, a woman he met backstage while waiting to appear on “The Oprah Winfrey Show.”).
Könnte es gar sein, dass der KGB Trump das Buch gegeben hatte als er noch vor dem Ende der Sowjetunion dorthin reiste um Geschäfte zu machen? Josh Glenn bringt auch diese Theorie auf. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich Trump auf einen längeren zusammenhängenden Text konzentrieren kann, ist wohl eher gering.
In dem Roman wird das Schlimmste verhindert, indem der designierte (oder degenerierte) Präsident vor der Amtseinführung am 2o.Januar gestorben wird (mit Einverständnis der designierten First Lady). Offiziell war es natürlich Selbstmord (warum kann die Realität nicht auch in diesem Punkt Allbeurys Fiktion folgen…).
In England und den USA ist der Roman bereits letztes Jahr neu aufgelegt worden.
Die erste Auflage war – oh Wunder! – ruckzuck ausverkauft. Nach diesem Blogbeitrag wird hoffentlich im nächsten Jahr auch ein deutscher Verlag mit der Wiederveröffentlichung einen schnellen Euro machen. (Ja, der war gut!)
P.S. IN EIGENER SACHE IM NOVEMBER 2020:
Donald Trump bittet um Spenden für sein juristisches Vorgehen gegen das Ergebnis der US-Präsidentschaftswahl. Von dem Geld will sein Team allerdings auch Wahlkampfschulden bezahlen. Und RUSSIA TODAY müht sich propagandistisch weiterhin ab, Zweifel am Wahlverlust und Zwietracht in den USA zu säen.
Lieber Dumpy Trumpy,
wer hätte das gedacht: Schon jetzt fehlst Du mir! Hast Du mich doch wirklich in die Cyberwelt geführt, in der das Virtuelle das Reale ersetzt. Deine Reduktion oder Negierung von Komplexität auf Fake News wurde durch Dich erst wirklich Bestandteil allgemeingültiger Medienkultur. Auch dass man mit der Lebensgeschmeidigkeit eines hirnlosen Soziopathen amerikanischer Präsident werden kann, hat mich gelegentlich erfreut. Ebenfalls imponierte mir, dass Du die Leere in Deiner Psyche durch die Empathie eines Serienkillers ausgleichen konntest. Deine flink umher flitzenden Schweinsäuglein, Deine weichen Patschehändchen, Dein uringelbes Haar waren immer ein Anblick, der fundamentalchristlichen Zweifel an der Evolution weckten.
Du hast Dir immer die größte Mühe gegeben, mich zu unterhalten.
Deine Art der Heiligsprechung der Milliardäre hat sogar die Millionen Rednecks und Trailer-Park-Trasher überzeugt. Verdammt gute Leistung.
Zwar warst Du nie so helle wie Goebbels, aber rhetorisch auf einem guten Weg („Glaubt mir: Folter funktioniert. Wirklich!„).
Man hat Dir oft nicht vorhandene Bildung vorgeworfen. Das ist doch Quatsch! Immer wieder hast Du Dir zum Studium der amerikanischen Geschichte Schulungsfilme wie „Abraham Lincoln versus Zombies“ angeguckt.
Deshalb folge ich dann doch Deinem Spendenaufruf zur Bestechung der Wahlmänner. Irgendwie sollten die mit diesem antiquierten System schließlich auch mal ein paar Millionen Dollar machen. Zur Not kann man das bei der Spionageabwehr gegen Russland wieder reinholen.
Bye the way: Was ist eigentlich mit den gewaschenen Drogengeldern, die Dir russische Oligarchen über die Deutsche Bank „geliehen“ (ja, der ist auch gut) haben? Hast Du da nichts mehr im Weissen Haus oder im Trump Tower rumliegen? Nee, ich verstehe schon: ein guter Dealmaker arbeitet nie mit seinem eigenen Geld. Dafür gibt es ja Proud Boys, die vielleicht mal eine verjudete Neger-Bank überfallen könnten oder den armen White Trash. Die sollen mal schön für Dich Flaschen sammeln oder ihre Nieren verkaufen.
Donald – wir schaffen das! Auch Jesus hatte mal schlechte Zeiten!
P.S.: Sorry! Hab´s mir gerade überlegt. Ich spende doch nicht. Warum sollte ich noch für einen toten Gaul Heu kaufen – um in Deiner Welt zu argumentieren.